Dokument 
Zweiter Theil
Entstehung
Seite
186
Einzelbild herunterladen

186

Nacht" erbaut habe. Wenn nun das auch wohl nicht wörtlich zu nehmen ist, so kann man es sich wohl leicht erklären, daß Na­poleons geübter Blick die Lage des nicht unbedeutenden Hügels als wichtig anerkannte und ihn zur Vertheidigung des Hafens mit Ka­nonen besetzte. Von diesem Hügel aus genießt man die schönste Aussicht um ganz Alerandrien herum. Die Stadt liegt wie eine Landkarte zu den Füßen vor uns ausgebreitet; links schweift der Blick über den alten Hafen mit seinen Hunderten bewimpelter und beflaggter Kriegs- und Kauffahrteischiffe, über dem Arsenale, dem Schlosse des Vizckönigs auf der einen, einem Heere von Wind­mühlen, den Pulvermagazinen und einzelnen Forts auf der ande­ren Seite hinweg bis zu den Bädern der Klcopatra lind dem Thur­me der Araber; mehr nach rechts sieht man den Pharus, die Na­deln der Klcopatra, den bergigen Stadttheil Komendikle, einen großen Theil der Festungswerke und die Pompcjussäule, welche gar lieblich über einen prächtigen Palmcnwald emporragt; weiter hinten endlich den Kanal Mahmudie mit seiner kleinen Nilbarken- flotte, dem glatten Spiegel des Marnotisscc und einzelne, höchst malerisch gelegene, vom üppigsten Grün prächtiger Gärten ver­steckte Landhäuser, den großen und schönen Garten Said-Pascha'S mit seinem kostbar eingerichteten Schlosse, während unten um den von allen Seiten steil abfallenden Hügel herum das Auge mit Vergnügen auf dem bunten und regen Treiben der geschäftig hin- und herwogenden Menge ruhen bleibt oder sich auf der stillen, im Lichte der Sonnenstrahlen Egyptens intensiv ultramarinblau erschei­nenden Fläche des Meeres verliert. Eine ähnliche, aber nicht so schöne Aussicht hat man auch vom Fort Komendikle und doch werden gerade diese zwei schönen Punkte fast niemals von den Rei­senden bestiegen. Mehrere FortS sind auch außerhalb der Stadt vorgeschoben worden, die meisten Battericcn ziehen sich aber längs der Küste am Hafen dahin. So liegt das Hafcnschloß inmitten von Reihen drohender Geschütze vom größten Kaliber.

Das Arsenal ist eine der großartigsten Anstalten, welche Mahammed-Aali gründete. Aus ihm ist die stattliche Flotte Egyp­tens hervorgegangen, welche, obgleich sie nicht die vorzüglichste ist,