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Zweiter Theil
Entstehung
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256
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Summe zu verlange», sein, welche sie wollen, so werde ich Ihnen vorerst kein weiteres Geld schicken, sondern es ist mein unumstöß­licher, unabänderlicher Wille, daß Sie augenblicklich mit Dem, was Sie haben, nach dem Sudahn abreisen. ,,Wer Ihnen nicht folgen will, bleibe zurück." Wir hatten aber dennoch keine Lust, Egypten zu verlassen und beschlossen, einstweilen nach dem Mörissee zu gehen und dort Geld abzuwarten.

Am Abend des 16. Januar segelte eine große, von uns bis Kairo gemiethete Dahaküc an der letzten Villa Alerandrienö vor­über und rasch den Kanal hinauf. Ich habe von der Reise bis Kairo, obgleich sie zehn Tage dauerte, Wenig zu berichten und will das Wenige so kurz als möglich zusammenfassen. Wir wen­deten die lange Zeit der Fahrt mit der Jagd und dem Sammeln von Naturalien an, machten mehrere Hetzen auf wilde Schweine ohne Erfolg, suchten Käfer unter der Rinde eines heiligen Bau­mes, wurden von den Fellahhihn wegen der uns von der unsicht­baren Hand des Schech sicher bevorstehenden Züchtigung im Vor­aus bemitleidet und würden am Ende unter dem Volke selbst Voll­strecker der Befehle des Heiligen gefunden haben, hätten wir den Leichtgläubigen nicht vorgelogen, daß wir die Käser zur Anferti­gung von Arzneien nothwendig gebrauchten; verloren meinen Bru­der auf einer Jagdpartie und fanden ihn nach langem Suchen, umringt von neugierigen Arabern und Araberinnen, um Mitternacht wohlbehalten im Hause eines Schech wieder; trafen zwei öffent­liche Mädchen in einem Kaffchause in der ärgsten Trunkenheit und einem uns ein wahrhaft grausenvolles Mitleiden abnöthigenden Zu­stande an; störten einen in einem anderen Kaffchause friedlich schlummernden, türkischen Reisenden zu später Nachtzeit mit dem Befehle, uns Kasse zu kochen, aus seinem süßen Schlummer, wur­den von ihm, weil Aali-Arha das Thürschloß des Etablissements zersprengte, des Einbruchs beschuldigt und nur durch Aali-Arha's Kcrnflüche und türkischen Witze wieder von dem Verdachte gereinigt, bekamen aber keinen Kasse; wollten beim Schcchsgrabe des Sihdi- Jbrahihm zu unserem nöthigen Bedarfc reichlich vorhandenes, dürres Holz von einigen hohen Sykomoren brechen, fanden aber