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Zweiter Theil
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barm und nicht jagdbaren Thieren. Wilde Schweine, Anti­lopen, Hasen, Gänse und Enten, überhaupt Federwild sind häufig, leider aber auch Scorpionen, Schlangen, Füchse, Hyänen und anderes Ungeziefer.

Der Mörissec, von den Arabern Birke t el Kharn genannt, ist anderthalb bis zwei Meilen von der Stadt entfernt und soll noch eine Länge von neun und eine Breite von anderthalb deut­schen Meilen haben. Er ist fischreich, trägt aber der Regierung jetzt nur zwölf Beutel ein, während früher das Vierfache oder zwölfhundcrt Spccicöthalcr Pacht bezahlt wurden. Sein Wasser ist sehr salzig; seine Fische sind merkwürdiger Weise größtcnthcils Ar­ten, welche auch im Mittelmccre vorkommen.

Die durch Gelehrte an den Trümmerhaufen großer Bauwerke in der Nähe deS Seecs angestellten Forschungen haben zu verschie­denen Resultaten geführt. Man nimmt an, daß das Wort Fajum von dem altcgyptischenPhajom", eine sumpfige Niederung, ab­geleitet werden muß. Der Name Birkct el Kharn soll nach Einigen von Charon herrühren; Andere glauben, daß er erst neuern und zwar arabischen Ursprungs wäre und von der Gestalt deS Seces herkäme, welche einem gebogenen Hörne (arabisch Kharn) ähnlich ist. Mehrere Altcrthumsforschcr sind der Meinung, daß früher ein Arm des Nil durch den Wirket el Kharn und die Na- tronsccn in's Meer geflossen sei, was jedoch unwahrscheinlich ist. Herodot gibt den Umfang des MvriSseecs zu dreitausend und sechs­hundert Stadien oder neunzig deutschen Meilen an und glaubt, daß er von MöriS oder Thatmosis lll., welcher ungefähr um das Jahr 1725 v. Chr. gelebt haben soll, gegraben worden ist. Piom oder Phajom soll ein Wasserreservoir gewesen sein, in welchem man bei der Ueberschwcmmung des Nil Wasser angesam­melt habe, um cS später zur Bewässerung zu verwenden. Er be­schreibt auch das Labyrinth und gibt an, daß cS dreitausend Kam­mern enthielt, von denen fünfzehnhundert über und eben so viel unter der Erde lagen.

Da ich mir einmal einen Rückblick in die Vergangenheit er­laubt habe, ist es hier vielleicht am Orte, auch die Meinung un-