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ftreS genialen Landsmannes Lepsius über das Labyrinth und den Mörissee wieder zu geben. Er berichtet in seinen Briefen aus Egypten darüber Folgendes:
„Von der Höhe der Pyramide betrachtet, liegt der regelmäßige Plan der ganzen Anlagen des Labyrinths wie auf einer Karte vor Augen."
„Die Disposition des Ganzen ist so, daß darin mächtige Gc- bäubemassen, in der Breite von dreihundert Fuß, einen viereckigen Platz einschließen, der an sechshundert Fuß lang und fünfhundert breit ist. Die vierte Seite, eine der schmalen, wird durch die dahinter liegende Pyramide begrenzt, welche dreihundert Fuß im Geviert hat."
„Fn den Manethonischen Königslisten finden wir den Erbauer des Labyrinths gegen das Ende der zwölften Dynastie, der letzten des Reichs, kurz vor dem Einfall der Hyksos aufgeführt."
„Die Fragmente der mächtigen Säulen und Architrave, die wir auf dem großen Platze der Aulen ausgcgraben haben, zeigen uns die Namensschildcr des sechsten Königs eben dieser Dynastie „Amenemha III." Hiermit ist diese wichtige Frage ihrem historischen Theile nach beantwortet. Wir haben auch diesen Namen in einer Kammer vor der Pyramide gefunden. — Wahrscheinlich gehören aber die großen Zimmermassen, welche den mittleren Platz umgeben, und die Einrichtung der zwölf Höfe erst der sechsundzwanzigsten Dynastie des Manetho (wie es nach Herodotö Erzählung abzunehmen ist), so daß der ursprüngliche Tempelbau des Amenemha nur den Kern dieses großartigen Umbaues gebildet hat."
„Der Birket el Kharn, welchen man für den See Möris gehalten, ist ein natürlicher See, der nur zum Theil von dem Wasser des Jussuffkanals gespeist wird und keine einzige von den Eigenthümlichkeiten besitzt, die der Mörissee gehabt hat. Er liegt zu tief, als daß er je zu einer Uebcrschwemmung des Landes beim Versicchen des Nil zu brauchen war."
„Da hat nun Linant mächtige, mcilenlange Dämme von ur-