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Die Groß-Industrie Oesterreichs : Festgabe zum glorreichen fünfzigjährigen Regierungs-Jubiläum seiner Majestät des Kaisers Franz Josef I. dargebracht von den Industriellen Österreichs 1898 ; Vierter Band
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kaufen. Ihrer zähen Ausdauer allein verdanken sie es, dass sie dieses Princip zur Durchführung brachten; denn, wie schon früher erwähnt, war zu jener Zeit nur der englische Hut beliebt, von der Kundschaft gesucht und begehrt,

Filz- und Seidenzurichtsaal.

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der Wiener Hut hingegen in keiner Weise populär, so dass die grössten Schwierigkeiten bei der Einbürgerung der Marke zu überwinden waren.

Durch streng reelle Fabricationsweise und durch das feste Bestreben, ihren Kunden nur Vorzügliches zu bieten und ihre Erzeugnisse durch gediegene, elegante und geschmackvolle Ausführung den englischen Hüten mindestens ebenbürtig zu machen, ist es gelungen, der englischen Concurrenz entgegenzutreten und die eigene Marke sowohl im In- als auch im Auslande einzuführen. Seit dieser Zeit werden sämmtliche Hüte der Firma für das In- und Ausland, wie auch für die überseeischen Plätze nur mit der gesetzlich registrirten Marke, welche auch die Firma trägt, verkauft. Es wäre heute unmöglich, für dieselben Fabrikate ohne Habig-Marke die gleichen Preise zu erzielen.

Ausserordentliche Erfolge erzielte das Haus auf der Wiener Weltausstellung 1873, an welcher es sich in hervorragender Weise betheiligte. Es war auch einer der Chefs, Peter Habig, Obmann der Collectivausstellung der

österreichischen Flut-Industrie und Juror der Gruppe Y, »Hüte«. Die damalige Collectivaus­stellung der österreichischen Hutfabrikanten er­regte Aufsehen bei sämmtlichen Fachleuten, und insbesondere waren die deutschen Indu­striellen voll des Lobes über die gediegene Exposition. Die Firma nahm auch Theil an der additionellen Ausstellung, bei welcher dieselbe die Geschichte der Hutformen bis zum Jahre 1873 in wirksamer Weise zur Ansicht brachte.

Im Jahre 1874 wurden die schon in den früheren Jahren vergrösserten Fabriksräume neuerdings bedeutend erweitert und ein Detail­geschäft in der verlängerten Kärntnerstrasse (Palais Todesco) in grossem und vornehmen Style errichtet, welches sich auch heute noch daselbst befindet. Im Jahre 1882 wurde nach Ankauf einer grossen Realität, Wiedener Haupt­strasse Nr. 29, die Fabrik mit Dampfbetrieb eingerichtet und mit den neuesten Hilfsmaschinen ausgestattet. Dadurch ward es möglich, den Export bedeutend auszudehnen. Derselbe umfasste damals bereits ganz Deutschland und die meisten europäischen Staaten, sowie auch überseeische Länder.

Presserei.

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