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furter Deputation empfing, welche ihm die Wahl zum deutschen Reichsvenveser meldete; gegen Westen d(*r Amalienhof; gegen Süden der Leopoldinische Traet. mit dem berühmten C ' -Gange, wo

Kaiser Josef 11. seiner Zeit täglich mehrere Male erschien, um jeden, der eine Ritte oder Beschwerde vorzubringen hatte, unan­gemeldet anzuhören; endlich gegen Osten der Sohweizerhof mit einem reichen älteren Portal.

Im Sohweizerhof belindet sich die eigentliche llofburg-Pfarr- kirehe, gestiftet von Kaiser Albreeht 1205; ferner die Privatbibliothek Sr. Majestät, begründet von Kaiser Franz l. und nach dessen letztem Willen Primogenitur - Fideicommis, sie enthält ea. (>0.000 Bände, 800 Ineunabcln, 108 Atlanten, über 3400 Landkarten etc.; endlich die Schatzkammer, welche im Sommer Dienstags, Donnerstags und Samstags, im Winter Dienstags und Samstags von 10 bis 1 lhr zu besichtigen ist.*) In der Schatzkammer ' sich unter Kronen, Ordern etc. der grosse, Diamant, Florentiner genannt, der einst im Schatze KaiTs des Kühnen gewesen, dann durch den Fugger in den medioäisohen Schatz nach Florenz, durch Kaiser Franz I. als Grossherzog von Toskana nach Wien gekommen und mehr als eine Million Gulden werth ist; auserdem der Kaiserornat Carl des Grossen, Napoleons Krönungsornat als König von Italien, die Wiege des Königs von Rom und vieles Andere.

Im Schweizerhofe belindet sich ausserdem auch eine andere, namentlich für den Mann der Wissenschaft sehr interessante Samm­lung. Mehrere Habsburger haben sich eingehend mit Astronomie, Astrologie, Physik, Chemie oder Alchymie beschäftigt und dabei den Grund zu der Sammlung gelegt, die jetzt das im Schweizerhofe untergebrachte k. k. physikalisch-astronomische Cabinet bildet und nach vorheriger Meldung beim Custos täglich unentgeltlich zu be­sichtigen ist.

®) Anmeldung Tagszuvor schriftlich mit Angabe der Zahl und Namen der Besucher im Seliatzkammcrhureau : Hofburg, kleine liedoutensaalstiege, Halbstork. Eintritt frei.