ien hat sich seit 20 Jahren so total verändert, sowohl den äusseren, wie auch den allerinnerstcn Verhältnissen nach, dass die meisten seiner alten Typen ganz verschwunden,

«y oder mindestens gänzlich metamorphosirt sind. Die Thore sind abgerissen, das Paradeisgärtchen ist fort, aus dem Glacis ist die Ringstrasse geworden, die grünen Bäume sind abgehauen, das alte Kärntnerthortheater ist in ein lldtel verwandelt worden, das Gasthausleben hat sich in ein Hotclleben verwandelt und die sanfte, behäbige Jausenpolitik in eine drohende Polemik von Nachbar zu Nachbar. Epimenides würde beim Erwachen AVien nicht wieder­erkennen.

Und wie sein äusseres Gewand, so hat AAnen auch seine Menschen geändert, und altgewohnte und altbekannte Gestalten sind verschwunden. Wien hat so viel fremde Elemente in sich auf­genommen aus allen Welttheilen, ja bis aus Amerika (im Merkantil­fache), dass man vergebens mehr das echte, rechte und drastische AYiener-Leben sucht in dem lärmenden Alltagsgetreibe.

Die AAiener Behäbigkeit, die AAiener Gemiithlichkeit, der Wiener Frohsinn sind scheinbar verschwunden, wenn man in dem grossen AA 7 ien lebt, wenn man die Orte besucht, wohin die riesigen Affiehen weisen, und wenn man die eleganteil Gewölbe der Ringstrasse durchwandert.

Aber dieses alte ,AMen existirt doch noch, freilich reducirt und gleichsam verstärkt. Es hat sich in die äussersten Endpunkte der A ororte zurückgezogen. Dort iindet man noch ganze Gassen, welche an Ruhe und Heimlichkeit mahnen, und in den Gast-