VI.

(Kreuz und quer durch die innere Stadt.)

ir haben den Stefansdom, die Burg und die Kingstrasse ^ . schon einer Besichtigung unterworfen und wenn wir

^ 7 / damit auch die wichtigsten Tlieile der inneren Stadt gesehen haben, so bleibt ein Spaziergang kreuz und quer durch die übrigen Tlieile derselben doch immer noch von Interesse. Wir begeben uns also wieder zum Stefansdom, reguliren unsern Chronometer nach der Stefansuhr und beginnen dann unsere Wanderung.

Wir wenden uns zunächst nach rechts und gelangen hier nach wenigen Schritten an den Punkt, wo der Stefansplatz sieh mit dein Graben verbindet, einer breiten, schönen, durch elegante Kaufläden gezierten Strasse sowie durch zwei Springbrunnen und eine Denksäule (errichtet zu Ehren der heiligen Dreifaltigkeit von Kaiser Leopold I. nach dem Erlöschen der grossen Pest vom Jahre 1670, aus Salzburger Marmor nach den Plänen des Archi­tekten Ottavio Burnaccini von Fischer von Erlach und Anderen 1603 vollendet, Höhe 66 Fuss). A 11 der Ecke, wo der Graben mit dem Stefansplatz und der Kärnthnerstrasse zusammenstösst, steht bei dem Hause Nr. 3 an die Mauer befestigt ein alter, Uber und über mit eisernen Nägeln beschlagener Baumstumpf, ein Wahr­zeichen der Stadt, an welches sieh die Sage knüpft, dass das daran hängende unaufsperrbare weil zugeschmiedetc Schloss einst mit des Teufels Hülfe von einem Schlosserlehrling angefertigt worden sei. Der durch die Nägel gepanzerte Baumstumpf soll auch vor grauen Zeiten der äusserste Baum des Wienerwaldes gewesen sein.