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eizbischöfliche Palais, die Winter-Residenz der Erzbisehöfe von Wien.

Neben diesem geistlichen Palaste mündet in der Rothenthurm- strasse dieWollzeile. Wir verfolgen dieselbe und gelangen auf der linken Seite an einen Schwibbogen, durch welchen man zum Universitätsplatz kommt. Hier steht das alte Universitätsgebäude, welches theilweise der Akademie der Wissenschaften eingeräumt ist, und die den Jesuiten eingeräumte Universitätskirche mit sehens- werthen Fresken und 48 Oelgemälden vom Jesuiten Pozzo. Die Schünlaterngasse fährt von hier zum Hauptpostamt, dessen hintere Front man von der Franz-Joscfs-Caserne aus erblickt, wie wir dies beim Beginne unseres Rundganges durch die Ringstrasse erwähnt haben. Neben dem Hauptpostamt befindet sich die Barbaracapelle (Kirche der unirten Griechen) und nicht weit davon die Dominikaner­kirche, welche aus dem Jahre 122b stammt, und auf die wir eben­falls bei unserin Gange um die Ringstrasse bereits hingewiesen haben. Dem Hauptpostamt gegenüber mündet eine Strasse,, die den NamenFleischmarkt trägt. Jn dieser Letzteren ist die im byzan­tinischen Kirchenstyle nach llansen's Plänen erbaute Kirche der nicht unirten Griechen im hohen Grade sehenswerth. Die darin enthaltenen Malereien sind von Rahl und Eisenmenger, und diese, so wie die reiche innere Ausschmückung des Vestibüls erbeben* dieses Gotteshaus zu einem der interessantesten Bauwerke Wien's.

Kehren wir von hier durch die Postgasse zur Wollzeile zurück, gehen dann mit einer Wendung nach links quer über die Wollzeile fort und biegen in dieStuben Bastei ein, so kommen wir zunächst zur ersten Wiener Detail-Markthalle, einem Bau mit Eisen-Construetionen, dessen äussere Erscheinung dem hohen Her­stellungspreise sehr wenig entspricht. In der gleichen Richtung weiter fortschreitend erblicken wir das mit seiner Hinterfront an den Garten der Gartenbaugesellschaft (Siehe Gang um die Ring­strasse) angrenzende Palais Coburg. Wir lassen dasselbe rechts liegen, benutzen den Durchgang durch den eben genannten Garten und gelangen endlich, nachdem wir immer in derselben Richtung