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Mit gewohnter und in den schwierigsten Lagen Oesterreichs bewährter Pflichttreue und Aufopferung unterzog sieh Seine kaiser­liche Hoheit Erzherzog Kainer der ihm gestellten grossen Aufgabe. Die kaiserliche Commission, welche, um ihrer Bestimmung genügen zu können und um alle Fachkräfte in sich zu enthalten, aus den heterogensten Elementen zusammengesetzt werden musste, erforderte einen in der Leitung ungeschulter parlamentarischer Versammlungen ungewöhnlich erfahrenen Präsidenten. Seine kaiserliche Hoheit ver­stand die Sitzungen mit so ausserordentlich feinem Tact zu präsi- diren und mit so seltenem Geschick die Verhandlungen zu leiten, dass jede Leibung der verschiedenen Elemente vermieden und alle Kräfte nach dem einen grossen Ziele, der Förderung der Welt­ausstellung, concentrirt wurden. So ist es besonders der Liebe und Achtung, welche alle Mitglieder der Commission ihrem Präsidenten zollen, zu danken, dass die schwierige Organisation in überraschend kurzer Zeit vollendet wurde, dass die Abtheilungen und Gruppen- comitcs sich schnell eonstituirten und ihre Arbeiten mit grösster Beschleunigung vollendeten. Dieses .grosse Verdienst um die Welt­ausstellung bildet gewiss eines der glänzendsten Blätter in dem thatenreichen und dem Dienste des Vaterlandes geweihten Leben des Herrn Erzherzogs.

Seine kaiserliche Hoheit Herr Erzherzog Kainer ist als der vierte Sohn des verstorbenen Erzherzogs Rainer, Bruders Seiner Majestät des Kaisers Ferdinand l., am 11. Januar 1827 geboren und vermählt in glücklichster Ehe mit Erzherzogin Maria Carolina, Tochter des verstorbenen Erzherzogs Carl, des Siegers von Aspern. Das fürstliche Paar erfreut sich einer Popularität im Volke, wie dieselbe wohl nur selten gefunden wird.