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liehen Ehe entsprossenen Prinzen und Prinzessinnen hervor, die Zierden des allerhöchsten Kaiserhauses und Oesterreichs sind.

Erzherzogin .Maria besonders gilt in allen Kreisen des Volkes als eine Dame von seltenem Oeist und liebevollem, warmfühlenden Herzen. Ihre schlichte, bürgerliche Einfachheit und Anspruchs­losigkeit, ihre unermüdliche Wohlthätigkeit sichern ihr für ewige Zeiten einen Platz in den Herzen aller Oesterreicher. Wir können nicht besser das "Wesen der hohen Frau und ihr Verhältnis zum Volke eharakterisiren, als wenn wir eine kleine Scene hier kurz mittheilen, welche vor einiger Zeit in einem Wiener Blatte geschil­dert wurde.

In einer Strasse eines entfernteren Vorstadtbezirkes geht rasch eine einfach gekleidete Dame auf dem Trottoir. Aus einer Gruppe armer, spielender Kinder eilt beim Anblick derselben ein kleines, ärmlich gekleidetes Mädchen auf die Dame zu und küsst ihr die Hand. Nach einigen theilnehmenden Fragen nach den Eltern des Kindes, deren Verhältnisse die Dame kennt, setzt dieselbe diesen Weg fort. Ein Herr, der die kleine Scene beobachtet und die Dame wohl erkannt, fragt das Mädchen, ob es wohl wisse, mit wem es gesprochen. Da antworteten nicht allein das Kind, sondern auch dessen inzwischen hinzugetretenen Gespielinnen im Chor, wie verwundert, dass Jemand überhaupt darnach fragen könne:Aber das ist ja die gute Frau Rainerin!

So lebt im Munde des Volkes die edle Fürstin, ein Engel der Armen und Bedürftigen, und als ihre glücklichsten Stunden betrachtet sie es, wenn sie Abends nach ihren Wanderungen durch Hütten der Armen in das einfache Palais, welches sie mit ihrem Genial auf der Wiedner Hauptstrasse bewohnt, zurückkehrt mit dem Bewustsein, viele Thränen getrocknet, manches Elend gelindert zu haben.

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