l|rbhritl) T|rrbinmth, Graf tum J3ru$l,

k. k. Botschafter am grossbrittanischen Hofe. Vizepräsident, der k. k. Commission fiir die Wiener Weltan.sste lluna;.

'('v^i^jrvaf Beust darf wohl mit vollstem Recht einer der be- deutendsten Männer der Gegenwart genannt werden und ^ k ^ seine Wirksamkeit in den verschiedenen von ihm beklei­deten Stellungen sichert ihm einen dauernden, ehrenvollen Platz in der deutschen und österreichischen Geschichte.

Einem sehr alten, norddeutschen Adelsgeschlechte, welches seine Besitzungen in Preussen und Sachsen hat, entsprossen, hat Graf Beust, welcher von Geburt der älteren, freiherrlichen Linie seines Hauses angehört, sehr zeitig sich dem diplomatischen Dienst in seiner Heimat, dem Königreich Sachsen, gewidmet. Noch im Jahre 1848 zum königlichen sächsischen Minister ernannt, gelang es seiner Energie und seiner entgegenkommenden Politik das kleine, von den Parteien vielfach zerrüttete Land wieder in die Bahnen gesetzlichen, segensreichen Friedens zu lenken und durch eine Reihe von Reformen in der innern Gesetzgebung sich die Sympathien des sächsischen Volkes zu sichern.

Die eigenthiimliche, politische Lage Sachsens zwischen den beiden, damals im deutschen Bunde rivalisirenden Mächten Oester­reich und Preussen musste den Grafen Beust in seiner Eigenschaft als leitender Minister Sachsens ganz von selbst zu einer eingehen­den Beschäftigung mit der deutschen Politik und namentlich mit der Frage der Reform der Bundesverfassung führen. Wenn auch