201

nach Oesterreich verpflanzte, so dass nunmehr in der ihm mit ange- horigen Fabrik allein täglich 10 Millionen Matter Cigarrettenpapier erzeugt und exportirt 'werden. Fr beschäftiget im Ganzen bei 2000 Arbeiter.

Trotz seiner vielseitigen und wie wir sehen, grossartigen industriellen Thätigkeit hat Baron Wertheim ein höchst bedeutendes, gemeinnütziges Wirken entfaltet. Als Vertreter Oesterreichs ist er bei allen bisher abgehaltenen Weltausstellungen thätig gewesen, beim ersten und zweiten deutschen Handelstag in Heidelberg und München bekleidete er die Stelle eines Vicepräsidenten, bei der Er­öffnung des Suezkanals im Jahre 1860 vertrat er die niederöster­reichische Handelskammer und nahm hervorragenden Antheil an den nach der Eröffnung des Canals stattgefundenen internationalen Con- gressen. Wertheim erwarb sich 24 grosse erste Industrie- Ausstellungs - Mcd a i 11 cn , viele in- und ausländische Orden und erhielt anno 1871 den Orden der eisernen Krone zweiter Classe.

Er war der einzige Industrielle aus Wien, welcher das Glück hatte, Seiner Majestät Kaiser Franz Josef I. bei Allerhöchst dessen Anwesenheit in Egypten über österreichische. Industrie und Handel nach diesem Lande Vortrag halten zu dürfen.

Als Vicepräsidcnt der Handelskammer, durch Gründung von Gewerbeschulen, namentlich der Gewerbeschule in Krems, von Krankenanstalten für die Arbeiter, wobei er stets selbst mit fürst­licher Muniticenz grossartige Summen spendete, als Gemeinderath der Stadt Wien, als Präsident des niederösterreichischen Gewerbe­vereins, als Vicepräsident der niederösterreichischen Handels- und Gewerbekammer hat Wertheim sich grosse und unvergängliche Ver­dienste um Oesterreich und die österreichische Industrie erworben.

Besonders müssen wir noch seine wahrhaft aufopfernde Thätigkeit als Präsident der niederösterreichischen Landescommission für die Wiener Weltausstellung hervorheben. Wertheim war es, der, an der Spit/.e der Agitation in Wien stehend, den Wiener Industriellen mächtige Impulse für glänzende Beschickung der Wiener Weltaus­stellung gab, ihm ist es in erster Linie zu danken, dass die Wiener