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zu einem halben Kreuzer mit einem bisschen Obst und zur Jause (Vesperbrot) aus einer solchen Semmel allein bestehen. *)

Die Klosterfrauen hatten anfangs 120 fl. Kostgeld jährlich für jeden Kopf verlangt; nach wiederholten Vorstellungen aber gaben sie sich mit 100 fl. zufrieden; für die 14 dem Pensionat zur Ver­fügung gestellten Zimmer erhielten sie einen Mietzins von 1200 fl.

Zu Lehrerinnen wurden die Nonnen nicht tauglich befunden. In den schönen und nützlichen Arbeiten aller Art waren sie aller­dings geschickt; auch zur Übung im Französischreden hätten sie gute Dienste leisten können, aber nur wenige von ihnen besaßen die erforderlichen Kenntnisse für eine gute Trivialschule, geschweige denn für Zöglinge, die über diese Bildungsstufe hinaus waren. **) In Folge dieses Umstandes mussten zwei tüchtige und erprobte. Schulmänner eigens für das Pensionat ernannt werden. Die Schul- aufsicht schlug vor: Joh. Element für Lesen, Schönschreiben, Nechtschreiben und Zeichnen, Sebastian A ngcr m ayer für das Rechnen, die Aufsätze, für Naturlehre und Geographie.

Die erste Schulcinrichtnng erforderte 472 fl. 39 kr. sammt einem jährlichen Nachtrage von 166 fl. 54 kr., Wäsche und Kleidung 1511 fl. 20 kr., dann jährlich 781 fl. Kleinigkeiten, als: Haarpuder, Kerzen, Kämme, Zwirn, Nähnadeln rc. wurden mit 150 fl. bemessen. Im ganzen belief sich das erste Erfordernis für die Zu- und Ein­richtung der Anstalt auf 13.835 fl. 56 kr., dann jährlich auf

*) Riicksichtlich der Kost wurde im I. 1815 angeordnet: Das Frühstück bestehe aus einer eingelochten Fleischsuppe mit zwei Mundsemmeln. Das Mittagsmahl an Fleischtagen aus: Suppe, Rindfleisch und Zugemüse (Dienstag und Donnerstag noch aus einer vierten Speise), zwei Semmeln für jeden Kopf; an Fasttagen aus: Suppe, Zugemüse, Mehlspeise und zwei Semmeln. An Sonn- und Feiertagen nebst dem Gewöhnlichen noch Braten. Das Vesper­brot bestand aus zwei Semmeln, das Abendbrot aus Suppe, einer zweiten Speise und zwei Semmeln. Aus dem Krankenzimmer wurde an Kost das ver­abreicht, was der Arzt verordnete.

**) Prüfungsbericht des Schulaufsehers Gall vom 22. Juli 1786.