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daran, einen Erweiterungsbau vorzunehmen, um der Beschränktheit des Raumes und der Feuchtigkeit des Gartcntraetes mit eiucm- male abzuhelfen. Im Hinblick auf die ungünstigen finanziellen Berhältnissc des Staates wurde der Erweiterungsbau vertagt, der Miuoritcn - Couvent aber bewogen, noch einen kleinen Theil des Klostergebüudes abzutreten, wofür ihm der Zins von 300 fl. W. W. auf 300 fl. C.-M. mit dem Bedeuten erhöht wurde, dass er vou uuu an sämmtliche Steuern und Oblagen für den Garten- antheil des Pensionats als Eigenthümer zu übernehmen habe. *)

Wegen der häufigen Erkrankungen im Pensionat musste die Studieu-Hof-Commission über die etwaigen Ursachen Sr. Majestät Bericht erstatten. Der Speisesnal, wurde gemeldet, liege vier Schuh tiefer als der daranstoßcnde Garten; er gleiche mehr einem Keller, von dessen Seitenwänden das Wasser herabflicßt, als einer Wohnung; die Zugluft, die da herrsche, sei so heftig, dass sie die brennenden Lichter auslösche; im Krankenzimmer, einem Raume, wo kaum acht Personen Platz haben, werden 1020 Zöglinge zusammen- gepresst.Alles", sagt der Berichterstatter,liege hier untereinander: Scharlach, Ncrveuficber, rheumatische Krankheiten, äußere Gebrechen, und man sei gezwungen, den glücklichen Ausgang dieser Krankheits­fälle bloß der wohlthätigen Natur zu überlassen." **) Fürwahr, ein schlimmer Bericht.

Eine andere Ursache dieser ungünstigen Verhältnisse erblickte man noch darin, dass Zöglinge, die schon von Kindheit auf mit der Serophelkrankhcit behaftet waren, doch in das Pensionat auf­genommen wurden.

Dem Staatsrathe Stift genügten diese Gründe nicht, denn es waren die, welche auch von der Obervorsteherin angegeben worden sind; er meinte ein Theil der Schuld bezüglich der ge-

*) Act. d. Stud.-Hof-Com. Nr. 2633/624 ex l824.

**) Act. d. Statth. Nr. 43 ex 1826.