31

schilderten Gesundheitsvcrhültnisse träfe die Leiterin der Anstalt selbst. Somit kam es neuerdings mit Herbeiziehung des ersten Stadtarztes zu einer Untersuchung des Gesundheitszustandes der kranken Zöglinge, wodurch die geschilderten Übelstände nur von neuem bestätiget wurden. Der wiederholt angeregte Erweiterungs­bau unterblieb abermals, und man begnügte sich mit halben Maß­regeln. Um eine zweckentsprechende Verbindung mit dem Kirchcn- . gange herzustellen, damit die Zöglinge bei schlechter Witterung nicht über die Straße zur Kirche gehen mussten, wurden zwei Thüren gemacht; zu der einen erhielt das Pensionat, zur anderen der Convent den Schlüssel. Der Speisesaal wurde trocken gelegt, das Küchenzimmer von den Betten der Dienstboten geleert, ein eigenes Dieustbotcnzimmer durch Abtheilung der Garderobe her­gestellt, desgleichen ein Wasch- und Bügelzimmer, das in besonderen Füllen als Badezimmer verwendet werden konnte.

Hinsichtlich der Beleuchtung der Pensionats-Rünmlichkciten ist der Umstand von Interesse, dass im Jahre 1830 die Ölbelcnchtung Eingang gefunden hatte. Der Arbeitssaal erhielt vier einarmige argandische Hängelampen, der Spciscsaal eine Doppellnmpe. *).

In diesen einigermaßen erträglichen Wohnungsverhttltnisscu verblieb nun das Civil Mädchen-Pensionat, bis es in das Gebäude verlegt wurde, in welchem es heutzutage noch ist.

Im Jahre 1838 erhöhte der MinoritemConvent den Zins, den er für die vom Pensionat innegehabten Räumlichkeiten vom Ärar erhielt, von 300 st. auf 1500 fl. Dieser Betrag, der als gemeingiltigcr Preis an und für sich billig gewesen wäre, wurde, weil das Institut nicht zweckmäßig untergebracht war, als zu hoch bezeichnet. Schließlich erhielt doch der Convent die geforderten

*) Act. d. kais. Arch. Nr. 5476/1122 vx 1832. Erst um die Mitte der Sechzigerjahre wurde im Pensionat das Öl- von dem Gaslichte ver- * drängt.