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Im Jahre 18 l2 sollte auch ein Meister für das Französische und ein Tanzmcister angestellt werden. Die Anstellung des ersteren fand dadurch ihre Begründung, dass man von der Obervorsteherin, die bisher den Unterricht im Französischen ertheilte, nicht fordern konnte, dass sie bei der ihr ganz allein anvertrauten Leitung des Pensionats und bei so vielen und mannigfachen Geschäften sich dem Unterrichte in dieser für Erzieherinnen so wichtigen Sprache pflichtgemäß widme.

Was den Tanzmeister anlangt, so verstand sich damals keiner dazu, für den ausgeworfenen jährlichen Betrag von 100 fl., diesen Unterricht zu übernehmen.

In das zweite Derennium unseres Jahrhunderts fallen noch zwei andere für die Entwicklung und Organisierung der Anstalt denkwürdige Ereignisse: die Anlage der Pensionatsbibliothek und die Einführung des Clavierunterrichtes.

k) Die Anlage der H^ensionatsvivkiolhelr.

Bei der Gründung des Pensionats wurde auch auf die Er­richtung einer kleinen Handbibliothek Bedacht genommen. Nach den Werken zu schließen, die damals zur Anschaffung in Borschlag ge­bracht worden sind, wie u. a. Kampes Kinderbibliothek, Wcisses Kinderfrcund, Schrölls Weltgeschichte für Kinder u. dgl. erficht man, dass diese Handbibliothek vorwiegend eine Jugendbibliothek gewesen ist.

Frühzeitig aber fühlte man auch, welche vorzüglichen Dienste eine gut eingerichtete Handbibliothek Lehrern also eine Lehrer­bibliothek nach unserer heutigen Anschauung bei den: Unterrichte zu leisten vermag.

In einem vom 14. Mai 1812 datierten Verzeichnisse stellte der Lehrer Müller die allernöthigsten Bücher zum Grundstöcke einer kleinen Bibliothek zusammen. Für den Betrag von 150 fl. W. W.