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wären die gesammten vorgeschlagenen Werke zu erhalten gewesen. Auch diese unbedeutende Summe war dem Kaiser Franz, wahr­scheinlich in Anbetracht der misslichcn Zeitumstände, zu hoch, wes­halb er den Antrag ablehnte und meinte:mit der Anschaffung einer derlei Bibliothek hat es derzeit aus sich zu beruhen."*)

Dem Grafen Dietrichstein aber leuchtete die Nothwendigkeit einer solchen Büchersammlung vollkommen ein. Er steuerte, um sie ins Leben zu rufen, die 150 st. aus eigenen Mitteln bei**) und legte so gewissermaßen den Grundstein zu der noch bestehenden Pensionats - Bibliothek, die gegenwärtig 1258 Werke in deutscher, 461 in französischer, 120 in englischer und 37 in italienischer Sprache enthält.

6) §ie Einführung des Ekavieruntcrrichtes.

Auf eine eigenthümliche Weise erfolgte die Einführung des Clavicruntcrrichtcs:

Durch die Beweise von besonderer Aufmerksamkeit und herz­licher Anhänglichkeit, welche mir die Zöglinge des Pensionats von Zeit zu Zeit durch die Überreichung einiger von ihnen angefertigten Handarbeiten zu geben sich bestreben", schrieb Dietrichstein an die Obervorstehung,finde ich mich bewogen, ihnen auch entgegen meine vorzügliche Zufriedenheit und Zuneigung auf eine Art erkennen zu geben, welche ebenso ihr Vergnügen als ihren Nutzen bezweckt."

Graf Dietrichstein ließ nämlich 10 Stiftzöglingen auf seine Kosten den Clavierunterricht ertheilen; er kaufte ein Fortepiano an und traf mit der Clavierlehrerin Blaha das Übereinkommen, dass sie diese 10 Zöglinge gegen ein Monatshonorar von 50 fl. W. W. im Clavierspicle unterweise.***)

*) Act. d. Statth. Nr. 219 ox 1812.

**) Act. d. Statth. Nr. 118 vx 1814.'

***) Act. d. Statth. dir. 203 ex 1815.