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Heutzutage erfolgt die Ausbildung der Zöglinge in Rücksicht auf Methodik und Pädagogik ganz nach den Normen des Organi- sations - Statutes für Lehrerinnen Bildungsanstalten.
Hier ist nicht der Ort, ein vollständiges Bild zu entwerfen, wie man gegenwärtig die Zöglinge in die Unterrichtsknnst und Schulkunde einführt. Nur für solche Leser, die dem Lehrerbildungswesen ferne stehen, sei im allgemeinen Folgendes bemerkt: Im zweiten Jahrgange werden die Zöglinge mit den Grundlchren der Psychologie, mit der Lehre vom Zwecke der Erziehung, dann mit den Mitteln, Grundsätzen, Methoden und Stätten der Erziehung vertraut gemacht. Im dritten Jahrgang tritt die Unterweisung in der Unterrichtsknnst und in der speciellen Methodik der Elcmentarclasse dazu. Während des ersten Semesters hospitieren sie wöchentlich eine Stunde, während des zweiten Semesters zwei Stunden in der Übungsschule, selbstverständlich in den verschiedenen Classen und Disciplinen. An den mustergiltigen Lectionen, die an dieser Stätte ertheilt werden, lernen sie die Lehrziele, die Methoden, die verschiedenen Lehrsormen und die richtige Anwendung der Lehrmittel, kurz alles, was zur Lehrknnst gehört, auf dem Wege unmittelbarer Anschauung kennen.
Über das, was die Zöglinge während des Hospitierens wahrgenommen haben, fertigen sie ein Stundenbild an. In einer eigenen Hospitier Conferenz wird von dem betreffenden Übungsschullehrer an der Hand des Stnndenbildes untersucht und geprüft, ob die Zöglinge die Lection nach allen ihren Seiten und pädagogisch interessanten Einzelheiten erfasst haben, ob ihnen das Lehrziel der Lection, die Anknüpfung des neuen Stoffes an den alten, seine Verarbeitung und Anwendung vollständig klar und deutlich geworden ist. Sie haben auch zu achten, wie sich die Schüler zum Lehrstoffe verhalten, und anzugeben, wer aufmerksam und wer zerstreut, wer fleißig und wer nachlässig war, wer begabt und wer talentlos ist, kurz, sie müssen psychologische Betrachtungen anstellen, natürlich ohne Vielschreiberei.
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