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Dass mau nach Vorlagen zeichnete, beweist der Umstand, dass die Anschaffung solcher Lehrmittel beantragt wurde.*) Dem Contourzcichuen wurde zu Ende der Zwanzigerjahre nicht die gebärende Aufmerksamkeit geschenkt.**) Der Zcichcninspector Seeder legte dem Mannfaetnrzeichnen, welches hauptsächlich auf Weberei Bezug nimmt, hohen Wert bei; es ist das Musterzeichner! für gewebte Stoffe; doch die Obervorsteherin bat, von dieser Art des Zeichnens aus dem Grunde absehen zu wollen, weil Mangel an Zeit den Betrieb dieses Unterrichtszweiges im Pensionate nicht gestatte; es blieb dann bei dem Blumen-, Figuren-und Lnndschafts- zeichnen. Das Schraffieren, mit dem viel Zeit verloren gieng, hatte überhand genommen; deshalb empfahl man dem Zeichenmeister, dass er dem Tuschieren größere Aufmerksamkeit zuwende.***» Ein andermal gebrach es an der nöthigen Leichtigkeit, einem richtigen Stufengnnge und einer strengen Classifieation.st) Bei mittelmäßigen Talenten sollte der Zeichcnmeistcr das Hauptaugenmerk auf das Zeichnen bloßer Umrisse richten. 77 ) Als Hilfsmittel für das Land­schaftszeichnen fand im Jahre 1832 die Schindlerische Landschafts- zeichenschnle Anempfehlung, später hinaus das Wert von Höger urrd für das Figurenzeichnen das von Kupelwieser.

Nach dem Normale aus dem Jahre 1842 mussten alle Zöglinge an dem Unterrichte im Blumen-, Ornamenten-, Lnndfchafts- und Figurenzeichnen theilnehmen; aus Erziehungs- und Schicklich- kcitsrücksichten wurde dieser Unterricht von einer Zeichemncisterin ertheilt.

Als es zur Berathung des Lehrplnnes kam, beantragte die Obervorsteherin Libozky, es sei dein Blnmenzeichnen vor dem Land-

*) Bortrag d. Stud. Hof-Com. 0 . 26. Deck. 1827.

**) Bortrag d. Stud. Hof-Com. v. 23. Juni 1826 und v. 19. Decb. 1829.

***) Bortrag d. Stud.-Hof-Com. v. 27. Juni 1829.

1) Bortrag d. Stud.-Hof-Com. v. 2-1. Juni 1830.

11) Bortrag d. Stud.-Hof-Com. v. 12. Decb. 1831.