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Selchwürste werden mitunter auch zu Markt gebracht, ge­räucherter Speck auch an Productenhändler verkauft.

Am Draufelde zwischen Marburg und Pettau ist über den Herbst und Winter die Schweineschlächterei im Schwünge. In mehreren Dörfern befasst sich eine grössere Anzahl von Bauern damit. Sie kaufen fette Schweine, schlachten sie Donnerstags und bringen auf Wägen Fleisch und Speck Freitags nach Pettau, Samstags nach Marburg zum Wochen­markte. Viel besuchter sind die Wochenmärkte in Marburg, wo oft über fünfzig Wagenladungen eintreffen. Fleisch und Speck werden ebenso en gros wie en detail verkauft, viel auch nach Kärnten und Obersteier. Diese »Spehoren« so heissen die Speckbauern sind allerdings besteuert, be­treiben aber diese Speculation als Nebenbeschäftigung nach Aufhören landwirthschaftlicher Feldarbeiten. Wäre der Fiscus nicht so erfinderisch, würde diese Hausindustrie all­gemeiner werden und so freudigere Entwicklung finden.

Bäckerei von Brot zum Hausgebrauche in jeder Haus­haltung gebräuchlich. In Untersteier wird aber auch von Schankwirthen und Anderen Weissbrot aus Weizenmehl, der Laib meist zu zwanzig Kreuzer, ausgebacken und im Hause wie ausser Hause verkauft. An Sonntagen werden mehrere Körbe davon zu jeder Kirche gebracht und auch auf die Wochenmärkte; die Bäcker eifern viel gegen diesen alther­kömmlichen Brotverschleiss gegen diese alteingebürgerte Hausindustrie, weil sie angeblich und nur sie »gewerbe­berechtigt« sind und »Steuern zahlen«.

Handmühlen sind im Unterlande in den Gerichtsbe­zirken St. Marein, Drachenburg, Rohitsch und im südlichen bergigen Theile des Gerichtsbezirkes Pettau und im Ober­lande fast in allen Bezirken allgemein. Diese Handmühlen sind in der Wohnstube oder in einer Kammer aufgestellt,

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