arbeitung derselben durch den »Wollenschläger«; die Frauen lassen sich ein gleich massiges Spinnen der Wolle sehr angelegen sein.

Während so die Hausmutter die Aufräumung der Spinn­räder anordnet, sorgt der Hausvater für den »Weber«, der von Haus zu Haus wandert und während der Arbeitsdauer ganz ins Haus genommen wird.

Nach dem Weben wird der Loden dem sogenannten »Lodenwalker« übergeben, was hier mittelst der Maschine geschieht. Damit erst ist diese vielhändige und mehrseitige Arbeit zum Abschlüsse gekommen.

Ist auch, wie schon gesagt, eine gute Qualität des Lodens von den Vorarbeiten abhängig, so liegt doch der Schwer­punkt schliesslich und hauptsächlich in der Leistung des sachkundigen aufmerksamen Loden walk er s. Nach dessen Arbeit kann erst von »geringer«, »mittlerer« oder »guter« Qualität des Lodens gesprochen werden. Ein leichtfertiger Lodenwalker kann den ihm übergebenen, bisher bestbearbei­teten Loden verderben. Dass seine Arbeit keine leichte und auch nebst seiner Umsicht und seinem Fleisse von anderen Umständen abhängt, sagt des Lodenwalkers Sprichwort: »Graths, so graths!«

Man kann annehmen, dass durchschnittlich jeder Grund­besitzer der Schladminger Gegend zwei bis drei Ballen Loden zu je 25 bis 30 Meter Länge erzeugt. Bedarf nun auch durch­schnittlich jeder Landwirth für sich und sein Haus einen Ballen, so ergibt der Verkauf des Ueberschusses immerhin eine namhafte Einnahme.

Wünschenswerth wäre unbedingt die Erhaltung und Vervollkommnung dieses einzigen Hausindustrie-Zweiges. Er gibt vielen Händen Beschäftigung. Rationelle Veredlung der Schafzucht wäre vor Allem dringend geboten.

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