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Loden hat einen Namen gehabt, wenigstens im Sprich- worte:

»Cillier Kinder, Tüfferer Wein und Prassberger Loden Gerathen selten, wenn sie gerathen, muss man sie loben«.

Er war russisch grau, sehr licht; daher die »Schnee­mandeln«. Etwas davon wird auch jetzt noch erzeugt, doch ist wie gesagt diese Hausindustrie auch hier im Rück­gänge. Auch in Pöllau, Vorau wird ein sehr geschätzter Loden erzeugt.

Wifituch (Rass), ein Tuch, halb aus Schafwolle, halb aus Leinwand gewebt, wird von den Männern in Gebirgs­gegenden noch viel getragen, Werktags allgemein, mitunter auch noch zum Kirchgänge Sonntags. Namentlich am Wochergebirgszuge, von Drachenburg auf Montpreis zu (vielleicht noch weiter), dann in der östlichen Steiermark ist es noch üblich. Beides wird zu Hause gesponnen, zum Weber geschickt (oder dieser auf die Stöhr ins Haus ge­nommen), dann aber in einer Walkmühle gewalkt. An den Bacherausläufern sind noch solche Walkereien.

In gleicher Weise wird Rass auch um Vorau viel er­zeugt. Hier, wie auch anderwärts, werden die Tuchenden zu Patschen verarbeitet.

Im Oberlande wird die Wolle auch zur Strumpf- strickerei verwendet; die steirischen Strümpfe waren unver­wüstlich. Früher war auch diese Hausindustrie überall und sehr ausgedehnt. Jetzt versorgen zumeist die sächsischen Fabriken den Kaufmann, und dieser nimmt der ländlichen Hausfrau die Sorge um die Strumpfstrickerei ab.

Es wäre thöricht, gegen die Consequenzen der ent­wickelten Industrie anzukämpfen. Bedauerlich ist es aber, dass fast auf allen Gebieten vor derselben die »Arbeit« die Waffen strecken muss.

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