Im Wege der Hausindustrie werden noch verschiedener- orts im Lande, zunächst nur für den Hausbedarf angefertigt: Haus- und Tischleinwand, Gewebe von Hauswollstoffen in recht geschmackvollen Dessins, sogar verschiedene Gattungen von Zwirn und Hausgam, deren gleichmässiger Faden auf grosse Sorgfalt bei der Arbeit schliessen lässt.

Aus Grafenstein, Oberdrauburg, Hermagor im Gailthale etc. waren Hanf- und Flachsgespinnste ausgestellt, und zwar ausser gewöhnlichem Tischzeug und Hauszwilch auch feine Gattungen von Damastleinen.

Alle diese ausgestellten Hausproducte lieferten den Be­weis, dass es den Hausfrauen Kärntens an dem richtigen Verständnisse zur Verarbeitung der Gespinstpflanzen nicht fehle; immerhin bleibt aber dieser Betrieb nur auf einen engen Kreis beschränkt, so dass demselben, bei der ferneren Er­scheinung, dass der Flachsbau in Kärnten im Rückgänge begriffen ist, eine grössere volkswirtschaftliche Bedeutung nicht beigemessen werden kann.

Die Verarbeitung der Schafwolle zu Kleidungsstoffen wird zwar als Hausindustrie nur in beschränktem Masse betrieben. Die Ausstellung zeigte jedoch, dass auch hier Namhaftes geleistet wird. Aus Friesach war kartätschte Wolle der Metnitzthaler Schafe in weisser und schwarzer Farbe ausgestellt, von welcher unverwüstliche Strümpfe verfertigt werden, und aus Oberdrauburg verschiedene Lodensorten, welche sich durch Festigkeit, Weichheit und gefällige Farben­töne auszeichneten. Die diversen Lodensorten hatte man aber vornehmlich in der Gruppe VII (Touristik und Fremden­verkehr) zu suchen. Hier war der Lavantthaler, Liserthaler und Möllthaler Loden zu finden, und zwar alle Lodenvarie­täten von der feinsten bis zur gröbsten.

Von grösserem Belange ist jene Hausindustrie, die sich

19

i