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hier bemerkt man in jüngster Zeit die Neuerung, dass das Hauserzeugniss nur als Werktagsgewand gebraucht wird, während für den Sonntagsstaat die gekaufte Fabrikswaare immer mehr den Vorzug erhält. In den meisten Bezirken des Landes aber trägt der Landmann im Allgemeinen nur mehr gekaufte Fabriks- und Maschinenwaare.

Von den althergebrachten Hauptzweigen der kraini- schen Hausindustrie haben sich aber doch noch einige und nicht allein auf herkömmlicher Höhe erhalten ja mehrere verzeichnen in neuester Zeit einen mehr minder erfreulichen Aufschwung in diese Kategorie gehören die Rosshaar- Sieb- und Krollhaar-Industrie, die Spitzen-Indu- strie, gehoben durch fachgemässes Schulwesen, die Stroh­flechterei, mächtig besonders durch gesunde Verbindung mit der Grossindustrie, dieHolzwaaren-Industrie, gleich jener der Spitzen durch den günstigen Einfluss des Fach­unterrichtes, sowie anderseits durch erhöhten Export und Eröffnung weiter Absatzgebiete den ersten Holzindustriebe­zirken Oesterreich-Ungarns und des Auslandes nahe gerückt.

Als Hausindustrieartikel, deren einige den Handelsweg nach ausserhalb Krains gefunden, mögen im Einklänge mit der Voranführung aus der benachbarten Steiermark hier ge­nannt sein die Landkäse, darunter die Schafkäse von der Pojk (Innerkrain) dann ausserdem der nach Muster der Schweizerkäse erzeugte »Wocheinerkäse« und der dem böh­mischen (Schwarzenberger) nachgebildete »Habacherkäse« weiters die aus Obst und Beeren gebrannten Flüssig­keiten, der krainische »Slivovic« und der sogenannte »Bri- novec« (Wachholder-Branntwein) und die »Krainerwürste«, die auch schon auf den Karten der grossstädtischen Deli- catessen-Handlungen zu finden sind.

Wir wollen nun in nachstehenden Zeilen ein über-

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