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sichtliches Bild von dem gegenwärtigen Stande der noch im Lande Krain erhaltenen Hausindustrie zu entwerfen ver­suchen und dabei, soweit die Daten reichen, auch immer in Kürze das geschichtliche Moment ins Auge fassen.

Rosshaarsiebe und Krollhaar. In ganz Oesterreich- Ungarn ist die Rosshaar-Industrie am bedeutendsten in Krain, und zwar in Oberkrain, in Krainburg und in den dieser Stadt nahegelegenen Ortschaften. Sie ist die älteste industrielle Manufactur Krains, und ihre Entwicklung zum namhaften Export reicht schon in das 16. Jahrhundert zurück. Valva- sor sagt von der Bevölkerung der genannten Gegend: »Ihrer viele handeln mit Siebböden, deren eben wol in diesem Ober Crain eine grosse Quantität gemacht wird, ganz (bis) in (nach) Senegollia (Sinigaglia) und Augusta, in das romanische Gebiet übers Meer.« Feichting bezeichnet derselbe Chro­nist als »meistentheils von Siebmachern bewohnt« »so die Siebböden von Rosshaar machen und sonst im römi­schen Reiche Sieber genannt werden«, und im Dorfe Peven, in der Nähe von Krainburg, sieht er auch schon »sehr viele Siebböden von Rosshaar machen«. Ein im Besitze der Familie Florian in Krainburg befindlicher Stiftbrief eines gewissen Bartlmä Olben von 1038 spricht von einer (ins 10. Jahrhundert zurückreichenden) Stiftung des Vaters Jakob Olben. gewesten Rathsbürgers und Handelsmannes in Krain­burg, für Siebmacher und andere Handelsgenossen und bezeugt also den so frühen Bestand des Siebmachens in Krainburg. Als hervorragende Siebböden-Erzeuger dieser Gegend erscheinen um 1080Georg und Martin Keb er, Vater und Sohn, die sich durch Vertrag vom selben Jahre (8. März) verpflichteten, dem Grossindustriellen und ob seiner vielen humanitären Stiftungen für Krain unvergesslichen Jakob Schell von Schellenburg (einem gebürtigen Tiroler)

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