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In neuerer Zeit erscheint dieser Industriezweig in den Händen von vier Fabriksbesitzern: den Familien Anton Globodnik, Primus Hudovernig, Johann Benedig und Paul JeSe. Nebst diesen gibt es noch eine Anzahl kleinerer Ge­schäftsleute, welche sich jedoch mehr mit dem Handel von Rosshaarsieben und Krollhaaren (Matratzen und Möbelross­haar) als mit der eigentlichen Erzeugung der Siebe selbst befassen.

Als Erzeugnisse dieser Hausindustrie in Krainburg und den umliegenden Orten erscheinen im Laufe der Zeiten: Rosshaarsiebe, diese seit dem Bestehen dieser Industrie, also seit dem 16. Jahrhunderte, R o s s h a a rSt offezu Möbel­überzügen (vom Ende des 18. Jahrhundertes bis circa 1830), Cravatten (von 1830 bis in die neueste Zeit) und in unseren Tagen auch Gewebe für Damenhüte, wozu jedoch besondere Bestellung erforderlich.

Das Rohmaterial wird seit den Vierzigerjahren aus Russland über Hamburg und Wien bezogen, auch Frank­reich liefert Rosshaar nach Krain, doch schon zugerichtet, gewaschen und sortirt; der Handel mit Holland vermit­telte das weisse Rosshaar; der früher lebhafte Bezug von Rosshaar aus Ungarn, Polen und Deutschland hat seit dem Jahre 1840, wie schon angedeutet, nahezu aufgehört, da die russischen Rosshaarmärkte von Petersburg, Ni^njenovgorod und Archangel den Vorzug erhielten. Die Preise des Roh­materiales sind seit fünfzig Jahren um das Dreifache ge­stiegen, die Erzeugnisse selbst aber haben nur eine ganz geringe Preissteigerung erfahren.

Die Erzeugung der Rosshaar - Siebböden in Krain ist folgende:

Das in Büscheln einlangende Rosshaar wird ge­reinigt, Überbunden, gewaschen, getrocknet, ge-

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