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licher Handel damit ausser Land getrieben wird. Es sind freilich keine Brüsseler Spitzen, aber doch weiss und fein genug, um ihrem Endzwecke zu ent­sprechen.« Quer über diese Spitzen geht (in der Kopftracht) eine goldene Borde, Band oder andere Stickerei, welche das Ganze sehr hebt.

Eine dritte Epoche in der Spitzenklöppelei dieser Gegend begann 1750 und reichte bis 1820 mit 24 Mustern der sogenannten »gesetzten Spitzen« (stavljene), die heute aber gar nicht mehr gearbeitet werden, wenngleich dafür noch immer die Bezeichnung »neue« Spitzen im Yolksmunde auf­recht erhalten erscheint. In dieser Epoche, 1767, hatte die Kaiserin Maria Theresia eine Lehrerin nach Laibach entsendet, um den Bewohnerinnen des Landes Krain Anleitung in der Anfertigung von Blonden, Seiden-, Zwirn- und Garnspitzen zu geben; doch diese Schule verfiel bald!

Die vierte Epoche begann 1820, als die Bergraths­gattin Passetzky aus Joachimsthal in Böhmen ganz neue Muster aus dem Erzgebirge nach dieser Gegend verpflanzte, die noch gegenwärtig unter dem Namen neucroatische Spitzen im Handel sind; diese vierte Epoche reichte bis zum Jahre 1873, in welchem die fünfte und neueste Epoche mit der Wiener Weltausstellung ihren Anfang nahm, denn der eigentliche heutige Aufschwung da tirt eben erst von dieser ersten grossen Exposition in Oesterreich.

Obschon bereits im Jahre 1870 die Stadtgemeinde eine Collection Spitzen-Manufacte in Cassel ausstellte und hiefür mit einem Anerkennungsdiplome ausgezeichnet wurde, so hob sich die Production und der Spitzenhandel erst nach der Wiener Weltausstellung. Zum Zwecke der Be­schickung dieser Ausstellung wurde von Seite der Stadt-

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