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gemeinde ein Damencomitö gewählt und in dieses auch Frau Karoline Lapaj n e berufen,welche eine besondereThätigkeit dadurch entwickelte, dass sie an hervorragend tüchtige Klöpp­lerinnen Aufträge, Muster und Unterweisungen ertheilte, dann gelieferte Arbeiten in Stücklängen von 25 bis 50 Centimeter sammelte, gehörig ordnete und nach erfolgtem und gutge­heissenem Arrangement zur Ausstellung brachte. Hiefiir wurde die Stadtgemeinde mit der Verdienstmedaille ausgezeichnet.

In Folge der Ausstellung fingen nun die Idrianer Spitzen an, grössere Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, und es suchte sich der dortige Handelsmann Herr Stefan Lapajne in seiner Eigenschaft als Spitzenhändler alsbald Grossfirmen, zunächst in Wien, welches bisher die Hauptabsatzquelle bildet, dann schon 1876 einige ausländische Firmen auf, als in Sachsen, Rheinpreussen, Russland etc., welche Ver­kaufstädte zum grösseren Absätze und regerer Erzeugung wesentlich beitrugen. Im Jahre 1876 fand in Idria die Er­öffnung der vom hohen k. k. Handelsministerium errichteten Klöppelschule statt, an welcher die einige Jahre vorher auf Grund ihres natürlichen Talentes als reformirende Auto­didaktin aufgetretene Spitzenklöpplerin Johanna F e r j a n 6 i ö, eine Bergknappenstochter, als Lehrerin angestellt wurde. Johanna Ferjanöiö hatte die Idee des Fortschrittes in der Zeichnung neuer, von den alten traditionellen Mustern ab­weichender Formen aufgestellt und zeichnete mit Rücksicht auf die Grundidee alter Brüsseler und Venezianer Spitzen nach eigenem Geschmacke neue Muster, wodurch sie nicht wenig zu den Erfolgen der Idrianer Spitzen auf der Wiener Weltausstellung beigetragen hatte, gleichwie Frau Lapajne für die Verbesserung der Arbeiten wesentlich Sorge getragen.

Die Erzeugung nahm sowohl in Bezug auf Quantität als nicht minder auf Qualität immerwährend zu, weil sich auch

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