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Die Zahl der Spitzenklöpplerinnen belief sich bis zum Jahre 1870 in der Stadt Idria, dann Unter-Idria und umliegenden Ortschaften kaum auf 1000 Frauen, während sich diese Zahl in der Epoche vom Jahre 1873 bis 1890 auf 2500 bis 3000 vermehrte, wobei zu bemerken kömmt, dass in diese Zahl nunmehr auch mehrere Bezirke Ober- krains einbezogen erscheinen, in denen, wie in Sairach, Göriach, Eisnern nach Idrianer Mustern geklöppelt und zeitweilig Schule gehalten wird, wie man auch in neuester Zeit eine Spitzenklöppelei in dem benachbarten Loic (in Innerkrain) anstrebt.

Der jährliche Verdienst im Jahre 1860 mit 16.000 fl. hob sich bis zum Jahre 1872 auf circa 30.000 fl. Nach der Weltausstellung und nach Herrichtung der Klöppel­schule bis heute hob sich der jährliche Verdienst (die früher erwähnten Bezirke miteingerechnet) auf 150.000 fl., wovon die Summe von 15.000 fl. für den Zwirnbezug aus Böhmen in Abschlag gebracht werden muss. Hier sei nochmals hervorgehoben, dass in Folge der Wiener Welt­ausstellung, dann späterer Ausstellungen, Errichtung der Klöppelschulen etc. sich diese Industrie in die benachbarten Bezirke und namentlich weit nach Oberkrain hinauf ver­pflanzte, während sich früher nur Frauen in Idria, Unter-Idria und einigen Ortschaften dieses Bezirkes damit beschäftigt hatten. Der Verdienst von 150.000 fl. entfällt bei der nun eingetretenen enormen Concurrenz auf folgende tägliche Ver­dienste, und zwar für minder geübte Klöpplerinnen 10 kr. und für die besseren 30 bis 35 kr. per Tag und dies bei einer Arbeitszeit von mindestens 14 Stunden täglich. Die nunmehr massenhaft zunehmende Erzeugung in Krain, ins­besondere und hauptsächlich aber jene des Erzgebirges hat zur Folge, dass seit mehr als zwei Jahren der Concurrenz

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