auf jener Stufe der Entwicklung und Vervollkommnung angelangt ist, um den Import fremden Fabricates nach Oesterreich auf ein Minimum zu reduciren, verdankt unser Land einem Eingebornen aus Jauchen, welcher als österreichischer Soldat im vorigen Jahrhundert die Strohflechterei im Florenti- nischen kennen lernte und sie dann, heimgekehrt, seinen Dorfgenossen lehrte (um 1775). Die ersten krainischen Strohhüte gingen also aus dem Dorfe Jauchen im Gerichtsbezirke Egg hervor. Der Absatz derselben war ursprünglich begreiflicherweise auf Krain beschränkt. Doch nicht lange nachher, und ein Tiroler brachte die bereits so weit vorgeschrittene Waare in den Handel ausser Landes; jetzt steigerte sich auch rasch die Erzeugung derselben, und sie blieb nicht mehr auf Jauchen beschränkt, sondern auch andere umliegende Ortschaften wandten sich dem Verdienst versprechenden neuen Hausindustriezweige zu. Es wurden bald auch feinere Geflechte als bisher erzeugt, um erhöhten Ansprüchen genügen zu können, und derTiroler Andr easGrimm machte sich seit 1800 um den Vertrieb derselben viel verdient. Nach Tirol und Kärnten zunächst gingen die Erzeugnisse der Ortschaften Beischeid, St. Jacob, Mannsburg, Terfein, Stob, Studa, Dragomel, Jauchen, Domzale u. s. w. Das feinere Geflecht ging auch schon nach Deutschland hinaus.
Mit dem Wachsthum und der Ausdehnung dieser Hausindustrie erstanden auch allmälig mehr und mehr Vermittler des Handels; ausser dem schon genannten Andreas Grimm begegnen uns als solche Peter und Lorenz Mellitzer und dann der Kiemen Blasnik (1834) später; dann (1840 bis 1850) Andreas Jelenz in Jauchen. Schon führte man jährlich um circa 16.000 fl. C.-M. Strohhüte aus Krain vorzüglich nach Tirol, Steiermark und Kärnten aus, und der Hutpreis bewegte sich von vier Kreuzer bis zu einem Gulden
f
39