Dokument 
Die Hausindustrie Oesterreichs : ein Kommentar zur hausindustriellen Abtheilung auf der Allgemeinen Land- und Forstwirthschaftl. Ausstellung ; Wien 1890 / redigiert von Wilhelm Exner
Entstehung
Seite
52
Einzelbild herunterladen

i

löffel wird für das Lackiren 4 bis 5 fl. bezahlt. 300 Dutzend bewältigt ein Lackirer im Monat.

Der Maximallohn beträgt per Tag 40 kr., aber dieser Betrag wird nur von einer Minderzahl erreicht.

Die Esslöffel gehen nach Serbien, Bulgarien, Bosnien und einem Theil von Albanien.

Theils durch die politischen Verhältnisse und theils durch den von Frankreich massenhaft eingeführten Blech- löffel verringert sich von Jahr zu Jahr der Absatz dieser Holzlöffel.

Nach Westphalen und nach Ungarn wird noch je eine gewisse Gattung von Löffeln abgesetzt.

C. Die Spaltwaarenarbeiter. In diese Gruppe ge­hören die Binder, Schaffelmacher und Schachtelmacher. Diese Gruppe braucht zur Erzeugung ihrer Artikel vorzugs­weise Fichtenholz, und dieses muss weiss, astrein, gleichfasrig und insbesonders spaltig oder kliebig sein, wozu nur beson­dere Stämme ein brauchbares Material liefern. Dies veran­lasst auch wieder, dass von forstwirthschaftlicher Seite Be­denken dagegen obwalten, das Holzquantum ohne Schädi­gung des Forstbestandes aufzubringen, umsomehr, als sich diese Branche vermehrt.

Die Schaffelmacher und Binder bilden unter den Viech­tauern eine ganz ansehnliche Zahl, es dürften sich circa 50 Familien damit beschäftigen und die jährliche Erzeugung mag, approximativ angenommen, 36-bis40.000 Stück Wasser­schaffel betragen.

Es werden diese Objecte in den verschiedensten Grössen, auch in der Form mannigfaltig, oval, rund, hoch und niedrig gemacht.

Bei den kleineren wird der sogenannte Berchtesgadner Reif mit dem eigenen Verschluss, bei grösseren Schaffein