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Die Hausindustrie Oesterreichs : ein Kommentar zur hausindustriellen Abtheilung auf der Allgemeinen Land- und Forstwirthschaftl. Ausstellung ; Wien 1890 / redigiert von Wilhelm Exner
Entstehung
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dAmpezzo Erwähnung finden. Dieselbe dürfte aber derzeit nicht strenge unter die Bestimmungen des § 3 des Gesetzes vom 30. März 1888, R.-G.-Bl. Nr. 33, subsummirt werden können und muss daher einstweilen unerörtert bleiben.

Die weitaus zahlreichsten und bedeutendsten Haus­industrien gründen sich in Tirol noch auf das Holz als Ar­beitsmateriale.

Abgesehen von den zahlreichen, in den einzelnen Ge­höften des ganzen Landes zerstreuten, den ganzen Winter hindurch arbeitenden Verfertigern der verschiedenartigsten landwirtschaftlichen Geräthe, werden letztere Artikel in ausgedehnterem Masse auch erzeugt im Sulden- und Mar- telthale des Meraner Bezirkes Wasserschaffel, Milchgeschirre, Waschwannen, Bottiche u. s. w.

In der Gemeinde Vils des Bezirkes Reutte werden Schmalzkübel, in den Gemeinden Ehrwald, Hinter- wang, Höfen, Pflasch, Breitenwang und Staupach desselben Bezirkes Rechen und Heugabeln angefertigt.

Die gleichen Objecte und ausserdem noch Körbe, Leitern etc. beschäftigen seit beiläufig achtzig Jahren und bei einem Tagesverdienste von durchschnittlich siebzig Kreuzern in den Gemeinden Folzaria (und hier speciell in den Fractionen: Carbonare, Zobel und Girardi) und in St. Sebastiano circa 120 Personen. Die Erzeugnisse im bei­läufigen Werthe von 2000 fl. werden durch die Hausindu­striellen selbst auf den Märkten Südtirols abgesetzt.

In Sover politischer Bezirk Trient existirt eine Hausindustrie, welche sich mit der Erzeugung von Holz­schuhen, Trag- und sonstigen grösseren Körben befasst. Hie­bei arbeiten circa zwanzig Männer, bei einem Tagesverdienste von 70 Kreuzern, den ganzen Winter hindurch. Der Werth der erzeugten Waare beträgt nur beiläufig 500 fl.