Folgendes schreibt: »Diese Hausindustrie ist darnach ange- than, das Thal in kurzer Zeit zu Grunde zu richten, indem bereits jetzt in einzelnen Gemeinden empfindlicher Mangel an Brennholz herrscht. Holz von anderswo zu beziehen, ist undenkbar. Das Aufgeben dieser Industrie ist eine Existenzfrage für das Thal. Diese Industrie wirkt aber noch weiter auch demoralisirend auf die Bevölkerung ein. Wo kein Holz zum Schnitzeln ausgezeichnet werden kann, wird die Zuflucht zum Stehlen genommen und das Geld für die erzeugte Waare — ein wahres Spottgeld, so dass oft der Werth des Holzes ein grösserer ist — ausschliesslich auf Schnaps verwendet.«
Nun einstweilen werden im Fassa noch immer circa 400.000 Stücke im beiläufigen Werthe von 25.000 fl. erzeugt und resultirt für den Arbeiter doch noch ein Tagesverdienst von ungefähr 75 kr. Der Vertrieb der Waare geschieht ausschliesslich durch Verleger.
Eine bedeutend grössere Ausdehnung hat die seit angeblich 1703 dortselbst eingeführte Holzschnitzerei-Hausindustrie im Grödnerthale und dessen Umgebung mit den Hauptorten: St. Ulrich, Christina, Wolkenstein, Ueberwasser, Pufels und Runggaditsch, St. Peter, Lajen, Villnöss und Enneberg, wo sich über 2000 Personen — mehr als 75 Percent der Bevölkerung — mit derselben beschäftigen.
Diese Hausindustrie theilt sich hier in zwei streng gesonderte Richtungen.
Die eine befasst sich, ähnlich wie im Fassathale, nur mit der Erzeugung von Spielwaaren und theilweise auch mit der »ordinären Bildschnitzerei«, d. h. mit Anfertigung von Heiligen- und Krippenfiguren, Christuskörpern und dergleichen in einfachster Ausführung. Sie beschäftigt den ganzen Winter hindurch und überdies zu jeder Zeit, welche
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