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die sehr beschränkte Landwirtschaft übrig lässt, die weit­aus überwiegende Mehrzahl der Hausindustriellen.

Die zweite, durch hervorragend veranlagte Bildschnitzer angebahnte Richtung betätigt sich seit circa 50 Jahren in­tensiver mit der kirchlichen, figuralen Bildhauerei in künstle­rischer Darstellung, seit dem letzten Decennium aber auch mit kirchlicher Ornamentik und Schreinerei.

Bei den Spielwaarenerzeugern gleicht jede Familienstube so ziemlich einer Werkstätte, wo von Männern, Weibern und Kindern mit den denkbar einfachsten Werkzeugen die circa 500 verschiedenartige Muster umfassenden Objecte ge­schnitzt und zum Theile auch mit Leimfarben bemalt werden.

Nachdem in der Regel jede Familie nur eine Art von Figuren verfertigt, ist die Geschicklichkeit der Arbeiter eine derart erstaunliche, dass nur sie es erklärlich macht, wie diese Hausindustrie noch immer den Markt zu behaupten vermag und die Arbeiter noch immer einen Tagesverdienst von durchschnittlich 50 kr. finden können.

Die Bildhauer, deren Hauptsitz St. Ulrich bildet, wo überhaupt auch der grösste Theil der kaufmännischen Un­ternehmungen etablirt ist, besitzen schon seit Anfang der Siebzigerjahre eigene, vollständig ausgerüstete Ateliers, in welchen Arbeiter beschäftigt sind, die je nach der Geschick­lichkeit von 1 bis 4 fl. täglich verdienen. Die mitunter wirk­lich künstlerisch durchgeführten Erzeugnisse dieser Ateliers werden zumeist von eigenen »Fassmalern« sehr sorgfältig mit Oelfarbe bemalt und staffirt und auch diese Letzteren verdienen von fl. L50 bis 2'50 pro Tag und pro Person.

Ausser den schon erwähnten bei der Spielwaaren-In- dustrie meist sehr primitiven Schnitzwerkzeugen kommen bei den Verfertigern der Puppenköpfe auch mit Wasserkraft getriebene Drehbänke zur Verwendung.

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