Während des Sommers findet sich Feldarbeit, in den schneereichen Wintermonaten Arbeit im Walde, doch in der Uebergangszeit, besonders im Frühjahre, wenn die Nahrungs- vorräthe zu Ende gehen, wird stets von Krankheiten als Folge dieser Umstände berichtet.

Von Zeit zu Zeit tritt Hungersnoth ein. Die letzte der­artige traurige Lage brach zu Beginn 1889 über die armen Bewohner herein. Eine Hilfsaction des Deutschen Böhmer­wald-Bundes ergab 38.000 fl.

Die Holzarbeiter obliegen nebst ihrer hausindustriellen Beschäftigung stets auch landwirthschaftlicher Thätigkeit. Im ganzen Böhmerwald-Gebiete ist es üblich, dass neben dem Gewerbe auch Landwirthschaft betrieben wird.

Ostwärts von der Moldau ist im Berichtsgebiete die Holzindustrie auf die gräflich Bouquoischen Wälder ange­wiesen und wird von Strobnitz und Brünnl ein schwunghafter Schnittholzhandel betrieben. In Strobnitz werden auch Holz­schaufeln erzeugt.

Westwärts der Moldau gegen ihren Ursprung zu, immer in grösserem Masse, ist die hausindustrielle Herstellung von Holzwaaren eingebürgert.

In Aigen, Johannisthal, Miesau, Salnau, Spitzenberg, Sablat, Rohn, Oberhaid, Brenntenberg, Oberschneedorf, Hüblern, Pumperle, Wolfsgrub, Winterberg, Klösterle, Elend- bachl, Obermoldau, Kaltenbach, Ferchenhaid, Mehregarten, Aussergefild, Fürstenhut, Buchwald, Kuschwarda, Unter- zassau, Adlerhütte, Bergreichenstein, Unterreichenstein, Stadln, Schätzenwald, Grosshaid, Grünbergerho f, Griinberger- hiitte, Stubenbach und an noch anderen Orten finden sich überall Hausindustrie-Stätten für die Holzwaarenerzeugung.

Besonders in der Gegend von Obermoldau ist die Her­stellung des Resonanz-, Geigen- und Glavierholzes

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