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Holzpapier ist erst seit der neueren Zeit durch die Firmen: Ignaz Spiro & Söhne in Krummau, Moldaumühle (Porak)bei Hohenfurt, Greifenhagen in Schröbers- dorf, Eckert in Stubenbach eingetreten.

Eine neue Verwerthung hat das Holz auch durch die Holzwolle-Erzeugungsstätten, welche bei den Glasfabriken und nun neuerdings in Deutsch-Beneschau bestehen, erhalten.

Die Herstellung von Geflechten aus Holzspänen zu Schwingen und dergleichen ist als Hausindustrie und Er­werbszweig im Böhmerwalde nicht sehr eingeführt.

Die Verwendung der Weidenruthen zu Flechtar­beit e n hat der Deutsche Böhmerwald-Bund durch Errichtung einer Korbflechterei in Oberplan gefördert. Es mussten jedoch einestheils ausreichende Weidenpflanzungen ge­schaffen, andemtheils Personen mit der Herstellungsweise der Korbflechtwaaren vertraut gemacht werden. Es sind nun einige Familien in der Gegend von Oberplan, Prachatitz und Innergefild mit der Herstellung dieser Arbeiten beschäftigt.

In Adolfsthal wurde in den Räumen der seit Jahren eingegangenen Eisenhütte eine Fabrik zur Herstellung von Möbeln aus gebogenem Holz errichtet. Der Betrieb war ein lohnender, und wurden die Erzeugnisse auch nach über­seeischen Gebieten exportirt, der Unternehmer musste jedoch aus privaten Gründen die Fabrik auflassen. Es wäre wün- schenswerth, wenn sich neuerlich ein Unternehmer dieser

Fabrication annehmen würde.

Die Abfallstoffe (Rinden) der Forste werden in den Lohgerbereien, deren es im Prachatitzer Steuerbezirk allein heute noch zehn gibt, verwendet.

In früheren Jahren war dieses Gewerbe allgemein in allen Städten des Böhmerwaldes stark vertreten und wurde mit den Erzeugnissen ein lohnender Handel betrieben.

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