heute nur mehr fünf dort gibt. Ferner sind in Ratibor 50 Ar­beiter, welche sich mit der Messeranfertigung beschäftigen.

Die in den genannten und einigen anderen Ortschaften erzeugten Messer werden zumeist an in Wsetin ansässige Kaufleute geliefert, welche dieselben im Wege des Hausir- handels in Oesterreich-Ungarn verkaufen, aber auch nach Deutschland und Russland exportiren.

Der Verdienst der Messerarbeiter wird nachstehend angegeben:

Für ein Schock Taschenmesser erhält der betreffende Arbeiter 1 fl. 20 kr.; für lange Küchen- oder Tischmesser per Schock 1 fl. 80 kr. bis 2 fl. 60 kr. Sein täglicher Ver­dienst beträgt bei 15stündiger Arbeitszeit sammt den zeit­weilig verwendeten Hilfskräften 40 bis 60 kr.

Dieser geringe Verdienst ist wohl die Hauptursache des rapiden Niederganges dieser einstmals blühenden Haus­industrie. Allerdings ist der Rückgang nicht minder dadurch zu erklären, dass diese äusserst primitiven, wenn auch betreffs des Materials vorzüglichen Messer neuerer Zeit von den in der Form gefälligeren und praktischeren Fabrikserzeugnissen in- und ausländischer Provenienz immer mehr und mehr vom Markte verdrängt werden. In der vor Kurzem in Wsetin errichteten Messerfabrik erhielt diese Hausindustrie, sozu­sagen an der Stätte ihrer einstigen Blüthe, eine Concurrenz, der sie in leicht absehbarer Zeit vollständig erliegen wird.

Die dritte Gruppe bildet die Hausindustrie textiler Richtung. Diese finden wir zumeist in den nächst dem be­kannten Curorte Ro2nau liegenden Gemeinden vertreten. Die hausindustrielle Weberei in und um Ro2nau liefert ihre Erzeugnisse fast durchwegs an die in dem etwa eine Meile ent­fernten Frankstadt vorhandenen Fabriken textiler Richtung. Die Arbeitsverhältnisse dieser Hausindustriellen sind wohl die

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