haben sehr Vieles aus diesem ihrem grossen Hause bezogen. Die kriegerischen, aber auch friedlichen Beziehungen des Mannes zum Orient, seine Tracht, Rüstung und Geräth, die so viel orientalischen Einfluss verrathen, Hessen es ihm Avünschenswerth erscheinen, in seiner Umgebung Leute zu haben, welche mit orientalischer Industrie und orientalischem Gewerbe bekannt waren.

Da unsere Vorfahren, ob sie nun im Schlosse, in der Burg oder im Bauernhaus wohnten, sehr viel im Freien ver­weilen mussten, bei landwirthschaftlicher Arbeit, auf der Jagd, der Reise und besonders im Kriege und Lager, waren bei ihnen Pelz und Teppich von grossem Werthe.

Dasbestätigt derUmstand, dass wir überall, wo Schlösser oder befestigte Burgen sind oder waren, noch heute Kürschner und Teppichweber vorfinden, z. B. in Zbaraz, Zalosce, Alt- und Neusandec etc. Es kamen Fälle vor, wo Gefangene, sogar solche, die schon als Sclaven verkauft waren, durch Verträge, Auslosung, Geld und Tausch für andere Kriegs­gefangene etc. aus der Sclaverei in ihre Heimat zurückkehrten. Es existirten sogar Priester- (Trynitarze) Orden, deren Haupt­zweck die Befreiung der Sclaven und Kriegsgefangenen war. Diese aus der Gefangenschaft Zurückgekehrten waren natür­lich sehr erwünscht. Sie brachten ihr dort erlerntes Gewerbe in ihre Heimat zurück, fanden zwar öfters keine Familie und kein Eigenthum mehr vor, wurden aber als Ansiedler sehr gesucht. Die Frauen brachten die Kunst der orientalischen Stickereien und den Gebrauch der gestickten Hemden mit, die wir noch heute in verschiedenen Gegenden antreffen, besonders an den Ufern des Dniester, des Pruth etc. Und manche orientalische Stickmuster, die wir noch heute in Kirchen und Klöstern bewundern, wurden in der Sclaverei erlernt und vielleicht als Dankesvotum für die wiedererhaltene

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