oder noch stehen, wie z. B. Zbaraz, Toki, Zalosce etc., und in grossen Theilen von Podolien, wohin ebenfalls die aus der muselmännischen Gefangenschaft zurückkehrende Be­völkerung den Gebrauch der Kilimki, die Kunst, sie zu weben, und Muster dazu gebracht hat. Die Websttihle, auf denen man sie noch jetzt verfertigt, sind nach altem Her­kommen gemacht. Man kann die Teppiche nur bis zu einer gewissen Breite weben, während die Länge nicht beschränkt ist, das heisst, man kann mehrere Kilimki der Länge nach wiederholen. In Gegenden, wo diese Teppiche fabricirt werden, haben sich gewisse Typen ausgebildet. So z. B. in der Gegend von Zbaraz und Toki, Zbarazer Bezirk, sind grosse Muster, meistens stylisirte geometrische Figuren, mit einer Bordüre fast desselben Inhaltes umgeben. In der Gegend von Zalosce sind die Muster ganz anders und laufen bis an den Rand ohne Bordüre. Ein jeder Weber behält im Ganzen den Haupttypus seiner Gegend bei, hat aber seine eigenen Muster und seine eigene Art, dieselben zu ordnen und die Farben zu wählen. Diese Muster und die Anordnung derselben geht vom Vater auf den Sohn über und haben ihre Localnamen. Eine jede Kunde muss die gefärbte Wolle selbst mitbringen und kann sich das Muster entweder selbst wählen oder überlässt das Muster und die ganze Anordnung des Kilimkcs dem Weber.

Der fertige Kilimk wird dann nach der Zahlung des bedungenen Arbeitslohnes dem Besteller überlassen. Unsere Weber haben überhaupt eine sehr entwickelte Nachahmungs- gabe, und es geschieht sehr oft, dass die Kunde das bäuer­liche traditionelle Muster verschmäht und ein Muster nach ihrem Geschmack angibt, und deswegen findet man jetzt Kilimki mit ganz modernen unpassenden Mustern. Die Kilimki dienen als Bettbedeckung, als Stubendecoration bei

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