Festlichkeiten und auch als Gabe zum Schmuck der Kirche. Sie werden in den Familien sorgfältig aufbewahrt. Verkauft werden sie nur im äussersten Xothfalle. Diese Umstände erklären die Schwierigkeit, sich Kilimki zu verschaffen. Nach der Art wie die Kilimki, werden auch in manchen Gegenden Stoffe für Decken aus farbiger Wolle gewebt, wie jene, von denen wir bei Leinwandweberei gesprochen haben. Sehr viele Gegenden haben noch local eigenthlim- liche Weberei-Artikel; so z. B. hat man in etlichen Bezirken Ostgaliziens gewebte Leinwandstreifen für Hemden, in anderen für eine eigenthümliche Art von Kopftüchern, welche an den Rändern mit den Streifen geziert werden. Diese Leinwandstreifen sind bunt und haben eigenartige Muster. Es gibt Gegenden, wo bunte Männer- und Frauen­gürtel gewebt werden.

Der Hauptvorzug dieser bei uns gewebten Stoffe be­steht in ihrer Dauei'haftigkeit und Festigkeit und bei farbigen Erzeugnissen auch in der Echtheit und der Harmonie der angewendeten Farben. In der letzten Zeit sind leider die Anilinfarben auch bei uns immer mehr und mehr in Ge­brauch gekommen. Ihre Billigkeit und die Leichtigkeit, sie in dem kleinsten Kramladen zu bekommen, verlocken unsere ländlichen Färbereien oft, ihre alten und bewährten Färbe­stoffe zu Gunsten der Anilinfarben aufzugeben. Sie begreifen leider nicht, dass die hier von ihnen gekauften Farben meistens nur ein Fabriks-Ausschuss von der schlechtesten Gattung sind, und dass durch diese Farben der Werth unserer textilen Erzeugnisse ganz wesentlich verringert wird, indem die Anilin­farben und überdies die schlechteste Qualität derselben die Faser angreifen und die grellen Farben sehr leicht verbleichen und dem Regen und der Nässe nicht widerstehen können. Um die Weberei von Kilimki haben sich in den letzten Jahren