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sitzt. Diese Truhen sind je nach der Gegend aus einfachem Naturholz, lackirt, gehadert, einfach mit Wasserfarben ange­strichen, mit verschiedenen Mustern bunt bemalt, geschnitzt und bemalt etc. etc. Eine jede Gegend hat ihre Fabrications- Ortschaften für die gebräuchlichen Truhen. Solche Ort­schaften sind beispielsweise: Jaworöw bei Lemberg (bunt bemalt), Zloczöw, Kamionka Strumilowa (gehadert), Kolo- mea, Kossöw (geschnitzt und bemalt) und viele andere.

Ein wichtiger und sehr verbreiteter Zweig der Holz- Hausindustrie ist die Holzlöffel-Fabrication. Der Ge­brauch der Holzlöffel ist bei der ländlichen Bevölkerung all­gemein. Sie werden hauptsächlich aus dem Holze der Yogel- kirsche, des wilden Obstbaums, aus Ahorn-, Eschenholz etc. verfertigt. Die Löffel-Hausindustrie ist in vielen Gegenden noch eine der Nebenbeschäftigungen während des Winters. Es sind Gegenden, wo der Bauer, nachdem er im Frühjahr sein Feld bebaut hat, fortzieht, um als Maurer Arbeit zu finden. Die Sommer-Feldarbeiten und die Ernte überlässt er seiner Familie; im Herbste kehrt er zurück, besorgt die Wintersaaten und beschäftigt sich sodann durch den ganzen Winter mit der Verfertigung von Löffeln etc. Solche Ort­schaften gibt es unter Anderem im Brodyer Bezirke. Die Löffel sind sowohl der Form als auch der Holzgattung und Bearbeitung nach sehr verschieden.

Grosse Verbreitung, aber auch sehr grosse Ver­schiedenheit haben bei uns die Böttcher-Erzeugnisse. Ein Böttcher, der altes Geschirr ausbessem kann und neue Reife aufzusetzen weiss, war und ist noch jetzt fast in jedem Dorfe. Ein sehr wichtiges und traditionelles Gefäss ist jenes, worin der Brotteig bereitet wird (»dziezka«). Dieser Teig­trog und die Kunkel sind bei uns seit uralter Zeit Symbole der Hausfrau und spielen noch jetzt bei Bauernhochzeits-

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