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Ceremonien und Bräuchen eine grosse Rolle. Der Teigtrog findet sich heute noch in allen Bauermvirthschaften vor.

Sehr verbreitet ist bei uns die Holz fl echtere i, und zwar in allen möglichen Ausführungen. Die gröbste ist das Flechten derUmzäunung der Bauernhöfe aus dickem Weiden-, Hasel- und in einigen Gegenden Birken- und Kiefernreisig und Aesten, die man um eingerammte Pflöcke flechtet. Die Körbe für Bauernwagen werden aus Weidenruthen geflochten. In verschiedenen Gegenden werden aus Reisig, Ruthen, Zweigen und Wurzeln von diversen Bäumen und Sträuchern die verschiedensten Körbe, Geräthe und Behälter ge­flochten.

Was man aus dieser Befähigung zum Flechten, welche unsere Landbevölkerung fast überall besitzt, machen kann, wenn man sich der Sache mit Liebe und Verständniss annimmt, zeigen die Erfolge auf dem Gebiete der Korb­flechte-Hausindustrie, welche Graf Hompesch in Rud- nik und Fürstin Marie Czartoryska in Wiazownica er­zielt haben.

Nachdem die Fürstin beobachtet hatte, dass die Dorf­bewohner Strohbändchen flochten und daraus ihre Hüte verfertigten, liess sie von ihnen aus demselben Geflechte verschiedene Körbchen, Untersätze u. s. w. machen, welche Gegenstände dann an einzelne Kaufleute und Private ver- äussert wurden.

Dadurch erhielten ursprünglich namentlich jene Kinder Beschäftigung, welche stundenlang auf der Hutweide das Vieh hüten.

Da jedoch der Absatz dieser Arbeiten ein verhältniss- mässig geringer war, kam die Fürstin auf den.Gedanken, ein bislang unbenütztes und gefälliges Material, die Binse zu benützen.

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