Die ersten Versuche, dieses Material zur Korbflechterei zu verwenden, machte die Fürstin selbst; sie unterrichtete die jugendlichen Arbeiter, Knaben von 10 bis 12 Jahren, und da die dortige Bevölkerung überhaupt intelligent und namentlich handlich sehr geschickt ist, wurden die ersten Schwierigkeiten in kurzer Zeit überwunden, und bald lernte es einer von dem andern, so dass bereits im zweiten Jahre circa 30 Familien mit dem Verfertigen der »grünen Körbe« beschäftigt waren, für welche mittlerweile durch die Be­mühungen der Fürstin auch ein überraschend starker Absatz gefunden wurde. Einige der begabtesten Knaben waren als Stipendisten in die Jaroslauer Korbflechterei-Schule geschickt worden, wodurch es möglich wurde, nach ihrer Rückkehr ins Dorf auch die Verbindung der Weide mit der Binse zu verwerthen.

Seit Einführung dieser Industrie im Jahre 188G wurden bis Ende 1880 für 1050 fl. derlei Waaren verfertigt, in den ersten zwei Monaten des laufenden Jahres bereits für 550 fl., und liegen Bestellungen auf 24,000 Körbe einer Gattung vor nebst anderen bedeutenden Bestellungen auf verschiedene andere Formen für das In- und Ausland. Verfertigt werden: Blumenkörbe, Blumenkübel, Fruchtkörbe, Untersätze, Papier­körbe, Ampeln, Flaschenhülsen, Einsatzkörbe, Tischchen, Etageren etc. in verschiedenen Formen, welche nach Bedarf und Bestellung fortwährend modificirt und ergänzt werden.

Diese Arbeiten werden hauptsächlich in Wiazownica und in letzterer Zeit auch in einigen angrenzenden Dörfern betrieben und haben den Charakter der reinen Hausindustrie strenge bewahrt, indem sie in den Bauernhütten durch die Hausbewohner und Familienglieder als Nebenerwerb der Landwirthe verfertigt werden. Der einzelne Knabe verdient zumeist im Winter 30 bis 00 Kreuzer, einige Familien ein

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