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Bei der Beschreibung dieser Erzeugnisse fragt es sich zunächst, in welcher Reihenfolge sie abgehandelt werden sollen. Für diese Notizen ist nicht Raum genug vorhanden, um diese Erzeugnisse nach einzelnen Landestheilen so zu­sammenzufassen, dass dadurch die Thonwaaren-Erzeugung einer bestimmten Gegend annähernd treu dargestellt wäre. Es wird vielleicht noch am meisten entsprechen, wenn man nur gewisse, jeder Gegend eigenthümliche Merkmale der Erzeugnisse angibt.

Wir beginnen mit den primitivsten, also unglasirten Erzeugnissen, welche bei uns Siwak (graues Geschirr) genannt werden. Der zu ihrer Erzeugung dienende Thon kommt bei uns, insbesondere in dem östlichen Theile des Landes sehr reichlich vor. Die Erzeugnisse sind grau, manchmal auch schwarz, von Grafit durchzogen, dessen Anwesenheit man sogar zur Erzielung einer Ornamentik, die jedoch oft sehr schwer zu entdecken ist, zu benützen sucht. Es ist dies eine bei den Hauswirthinnen am Lande sehr beliebte Art von Geschirr. Diese Erzeugung ist sehr alt. Die Form ihrer Producte weicht nicht sehr wesentlich von jener ab, welche die bei Ausgrabungen in vielen Ge­genden zu Tage geförderten vorhistorischen Thonwaaren zeigen.

Betrachten wir zuerst das Kochgeschirr. Die Form der Kochgeschirre hängt am meisten von der localen Ge­brauchsweise des Herdes ab. Vor Zeiten erwärmte die Stube ein umfangreicher Ofen oder ein riesiger Herd, auf welchem die Hauswirthin die Speisen kochte, wobei der letztere der Stube nebst der Wärme zugleich Licht verlieh. In diesemHerde brannte, der Landgegend entsprechend, verschiedenstes Brennmaterial: Holzklötze, Wurzeln, dicke Baumäste und dünnstes Reisig, Tannenzapfen und Nadeln, Stroh etc. Die