Form des Geschirres hatte man dem Hausherde und dem ver­wendeten Brennmateriale angepasst. Wo das Material leicht brennbar war und mit den Flammen das ganze Gefäss um­fasste, da war das Geschirr stark bauchig, wie z. B. in Podo- lien, wo man früher immer und auch jetzt noch mit Stroh feuert, oder in der Nähe von Fichtenwäldern, wo man trockene, harzige Aestchen zur Heizung verwendet, wie z. B. in der Gegend von Rawa-Ruska, Potylicz etc. Wo man Speisen aus Kukuruzmehl kocht, hat man Töpfe von eigenthümlicher, stark bauchiger Form und breiter Mündung, um die Polenta leicht herauszukriegen. In neuester Zeit ändert sich mit der allmäligen Einführung der Koch- und sogenannten englischen Herde auch die Form der Kochtöpfe; sie sind weniger bauchig, haben aber dafür einen breiteren Boden. Diese Töpfe bezeichnet man mit den Worten: »nach neuer Mode«.

Eine hervorragende Rolle spielten die Topfdeckel (Topfstürzen). Sie wurden nämlich zum Uebertragen des Feuers, der Kohlengluth und nicht selten sogar statt der Schüsseln gebraucht.

Von ganz eigenthümlicher Form ist der Topf mit zwei Henkeln, der sogenannte Baniak; derselbe dient zum Kochen der Lauge, des Wassers und zum Auskochen der Hauswäsche. Ein wichtiges Geschirr ist auch die Reine (Tiegel, Reindl); es gibt deren viele Gattungen, aufFiisschen, ohne Füsschen etc.

In Gegenden, wo es viele kleine Städte mit Einwohnern mosaischer Religion gibt, ist ein eigenes Kaffeegeschirr gebräuchlich. Es ist dies ein niedriger Steinkrug (banka) mit kurzem, engem Hals und breitem Boden. Man stellt denselben Freitag Abends in die Gluth, und der Kaffee erhält sich über den Sabbath warm. Ein wichtiges und bei uns ganz eigenes Geschirr ist die Makutra (Mohnreibe-

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