ist eine alte Colonie von Schmieden, welche Nägel und ver­schiedene kleine Werkzeuge aus Eisen verfertigen.

Herr Dr. Ferdinand Weigel lieferte uns über die Eisen verarbeitende Hausindustrie im Krakauer Gebiete fol­gende Daten:

Swi^tniki-görne links von der Chaussée nach Wadowice bei Mogilany 2 x / 2 Meilen von Krakau entfernt und dem politischen Bezirke von Wieliczka angehörig, ist ein auf beträchtlicher Höhe gelegener, mit seinen zwei Kirch- thürmen schon aus der Ferne sichtbar er Marktflecken mit circa 270 Hausnummern, an 400 Gehöften und mit einer Bevölke­rung von 1880 Seelen. Die Einwohner betreiben fast aus­schliesslich Schlosserei als Hausindustrie, deren Errichtung nach Einigen in das Jahr 1074, nach Anderen in das 14. Jahr­hundert zurückgreift Bischof Stanislaus Szczepanowski (10711070) soll durch Heranziehung gelernter Schlosser dieser Ansässigkeit zu ihrem Entstehen verholfen haben. Noch jetzt thun arbeitsunfähige ältere Leute aus diesem Orte Kirchendienste in der Schlosskirche am Wawelberge in Krakau um das Grab des heiligen Stanislaus (10711070 Bischof der Krakauer Diöcese) und erhalten sich aus einer Stiftung der Königin Hedwig im 14. Jahrhundert, welche den Schlossern in Swiatniki daselbst kleine Grundstücke anweisen liess. In meist ärmlichen Häuschen arbeiten, in kleine Stuben zugleich Werkstätten gedrängt, der ganze Familienstand und alle Hausgenossen im Schlosserfache, welches sie seit Jahrhunderten, vom Vater auf den Sohn ver­erbt, betreiben. Die Leute verrathen für alle in das Schlosser­fach einschlagenden Arbeiten eine geradezu angeborene Findigkeit und Geschicklichkeit. Sie erzeugten im Mittelalter Panzerhemden, Rüstungen, Speere und Lanzen, später eiserne Bettstätten (Cavalets etc.); gegenwärtig produciren sie jedoch

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