vorzugsweise nur Vorhängschlösser mit der Hand unter Anwendung der primitivsten Werkzeuge. Hin und wieder besitzt Einer eine kleine selbst eingerichtete Schleiferei oder Drechslerei neben seinem gewöhnlichen Amboss und Schraub­stock. Durch Ansiedlung in den benachbarten Dörfern, Ver­heiratung in der Nachbarschaft u. s. f. verpflanzte sich diese Hausindustrie allmälig in die umliegenden Ortschaften Sie- praw, Rzeszotary, Wrzosowice, Olszowice u. s. w. bis Mogilany, so dass sich gegenwärtig an 2500 Arbeiter mit dieser Hausindustrie befassen.

Doch litt dieselbe in den letzten 2 3 Decennien ausser­ordentlich unter der Concurrenz von Fabriksschlössern aus Remscheid und Iserlohn in Westphalen, welche Erzeugnisse die hiesige Waare gänzlich zu verdrängen drohten.

Einst vertrieben die Swiatniker Schlosser ihre Erzeug­nisse (zunächst Vorhängeschlösser) in der ganzen Monarchie, handelten nach der Türkei, den Donaufürstenthümern, der Levante u. s. w. Man traf hausirende Verkäufer dieser Waare wie die Rastelbinder fast in allen grösseren Städten herumziehend, an einem über die Achsel gelegten Riemen Schlösser aller Art tragend und diese um Spottpreise zum Verkaufe anbietend. Ein Dutzend kleiner Schlösser zu Reisetaschen und dergleichen kostete 50 kr. und aufwärts.

Mit dem Aufschwünge, den die Hausindustrie durch die Fürsorge der Regierung und des Landes, Errichtung gewerblicher Fachschulen u. s. w. nahm, begann auch für Swi^tniki eine Wendung zum Besseren. Unter Minister Banhans erhielten drei Arbeiter aus Swij|tniki vom Handels­ministerium Jahres-Subventionen ä G00 fl. aus Staatsmitteln. Zwei von ihnen bewährten sich. Der eine lernte im Werth- heimschen Cassenfabriks-Etablissement Schlüssel zu feuer­festen Schränken schmieden und verpflanzte das Erlernte,

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