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und Forschungen sowohl in unserer Hausindustrie, als auch in den Sitten und Gebräuchen unserer Bevölkerung macht, und wenn man diese Forschungen im Schloss und Kloster, in Stadt und Städtchen, in der Bauernstube und in der kleinsten Dorfkirche fortsetzt, wird man überall Spuren alter Cultur finden, alte, oft sehr werthvolle, aus verschiedenen Ländern und Epochen stammende Kunstmotive entdecken, z. B. orientalische Muster und Motive, die sich vielleicht hier noch durch Tradition erhalten haben, während in dem eigentlichen Vaterlande mitunter schon lange dem Neuen Platz gemacht wurde. Aus dem Gesagten wird man ersehen, dass eben alle diese Kunst-Erinnerungen, alle diese alten traditionellen Formen und Muster, die wir noch in unserer Hausindustrie vorfmden, den Erzeugnissen dieses eigen- thümliche, originelle Gepräge geben, welches die Gegen­stände auch für den Fremden erwünscht macht. Dieses Eigenthümliche, Originelle in den Erzeugnissen unserer Haus­industrie in Form und Muster beizubehalten, muss als un­bedingte Pflicht einer jeden Fachschulleitung im Lande auf­gestellt werden, deren Hauptaufgabe somit die Verbesse­rung der Technik bleiben muss.

Ich unterschätze die Schwierigkeit dieser den Fachschul­lehrern gestellten Aufgabe, bei ihrem Wirken ausschliesslich die Verbesserung der Technik im Auge zu behalten und das, was sie aus ihren Bildungsschulen an artistischer Schablone mit gebracht oder sich selbst angeeignet haben, zu vergessen und höchstens nur daran zu denken, wie die verbesserte Technik den einheimischen Motiven und Kohproducten anzupassen sei, nicht; dies erfordert eben eine scharfe Beobachtung der Verhältnisse und einen höheren Grad allgemeiner Bildung, der nicht Allen, welche sich dem gewerblichen Lehrfache widmen, zugänglich sein kann. Es muss die Aufgabe derjenigen In-

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