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ich consumire und genieße? Wie soll ich das so tief Verschiedene, den Proceß, der durch Arbeit Güter schafft, und den, der durch die Verzehrung die Güter auflöst, ver­binden?

Und doch ist das unsere eigentliche Frage. Denn Ver­zehrung und Genuß sind und bleiben das Reich der Frau. Findet die Arbeit in ihnen keine Stelle, so hat die ganze Nationalökonomie keinen praktischen Werth für die Frau. Tritt aber auch bei ihnen die Arbeit ein, so werden Sie mir leicht den entscheidenden Satz zugeben, um dessen willen ich Ihre Aufmerksamkeit so lange in Anspruch nehme: daß das Maß des Werthes der Frau für jeden Einzelnen und damit für die ganze Menschheit in dem Maße liegt, in welchem die Frau in der Verzehrung arbeitend thätig ist.

Um nun die Bedeutung dieses Satzes des eigent­lichen Inhaltes der weiblichen Wirthschaftslehre sich ganz zu vergegenwärtigen, sehe ich mich gezwungen, einen Augen­blick lang Ihre Aufmerksamkeit in Anspruch zu nehmen.

Das ist gewiß, daß das menschliche Bedürfniß, dessen Befriedigung ja eben die Verzehrung ist, an sich kein Maß hat; es ist seiner Natur Nach für Jeden unendlich. Den­noch findet es ein solches Maß in der Wirklichkeit auf jedem Punkte und Alles wird deßhalb darauf ankommen, zu wissen, wer oder was ihm dieß positive, concrete Maß gibt? Und eigentlich weiß das ein Jeder; es gilt nur, etwas sehr Be­kanntes in klaren Worten zu formuliren.

Offenbar, ich kann nicht mehr verbrauchen, als ich habe. Ich habe aber, was ich erwerbe. Allbekannt ist daher der